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Victor Henry

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1744
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2019): Victor Henry. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1744, abgerufen am 27. 03. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1744.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Victor Henry und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

(1850-1907)

Alexandre André Victor Henry, in Colmar als Sohn des Lehrers Jean Baptiste Édouard Henry (1806-1856) und der Hortense Joséphine Grante (1810-1873) geboren, wurde nach dem frühen Tod des Vaters zunächst von seiner Mutter erzogen, die ihm Deutsch und Englisch beibrachte. In Eigeninitiative lernte er neben Latein und Griechisch noch Italienisch und Spanisch. Er studierte die Rechte, vertrat während des Deutsch-französischen Kriegs seinen Geschichtslehrer, verließ nach Kriegsende mit der Mutter das Elsaß und schloss sein Studium 1872 in Dijon mit dem juristischen Doktorgrad ab. Er brach die in Paris begonnene Vorbereitung auf die Agrégation jedoch ab und nahm stattdessen eine Lehrerstelle am Institut Industriel du Nord de la France in Lille an. In seiner Freizeit vertiefte er sich in das Studium weiterer Sprachen, z.B. die skandinavischen, slavischen, ural-altaischen und ostasiatischen, wobei er seine Arbeit durch sprachwissenschaftliche Studien absicherte. Er begann eine umfassende Publikationstätigkeit, legte 1880 in Douai die licence-ès-lettres ab und erhielt gleichzeitig eine Bibliothekarsstelle in Lille. Drei Jahre später wurde er in Paris zum docteur ès-lettres promoviert und vier Jahre später mit dem Prix Volney ausgezeichnet. Im Jahr 1886 wurde er professeur-adjoint in Douai und behielt diesen Posten, als diese Universität ein Jahr später nach Lille verlagert wurde. Durch seine Schriften erwarb er sich internationales Ansehen. Im Jahr 1888 wurde er Nachfolger des Indologen Abel Bergaigne (1838-1888) auf dem Lehrstuhl für Sanskrit und Vergleichende Grammatik an der Faculté des Lettres der Sorbonne.

Henry und Schuchardt pflegten einen freundschaftlichen Austausch, was Gegensätze nicht ausschloss, insbesondere in der Elsaß-Frage. Henry, Sohn einer elsässischen Mutter und eines lothringischen Vaters, empfand die Abtretung des späteren „Reichslandes“ als traumatisch. Desungeachtet bewunderte er Schuchardts sprachwissenschaftliche Arbeiten, die weit über die Romanistik hinausgehen und daher auch für den Allgemeinen Sprachwissenschaftler von Interesse waren (und immer noch sind). Henry, der sich in Paris isoliert und von den Kollegen unverstanden fühlte, konnte sich mit Schuchardt auf gleichem Niveau austauschen. Ihre Korrespondenz bricht im Jahr 1905 ab, ist aber vermutlich nicht vollständig erhalten. Gegenbriefe Schuchardts fehlen.

Informationen

1885 1 PK

1886 7 Briefe, 5 PK

1888 4 Briefe, 1 PK

1889 1 Brief

1890 1 Brief, 2 PK

1891 1 Brief

1893 1 Brief

1894 2 PK

1895 2 Briefe, 1 PK

1897 2 Briefe

1900 6 Briefe, 3 PK

1901 2PK

1902 2 PK

1904 1 Brief

1905 1 PK

Bibliographie

Édouard Sitzmann, Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace: depuis les temps les plus reculés jusqu’à nos jours, 1, 1910 (X. Mossmann);

Marc Lang, „Alexandre André Victor Henry“, Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne 16, 1521;

https://fr.wikipedia.org/wiki/Victor_Henry_(linguiste);

Marc Décimo, „Victor Henry (1850-1907) ou l’itinéraire d’un linguiste autodidacte, d‘après les fragments de sa correspondance“, Histoire Épistémologie Langage 12, 1995, 5-94;

Christian Puech / Marc Décimo, Linguistique et partages disciplinaires à la charnière des XIXe et XXe siècles ;

Victor Henry (1850-1907); avec une bibliographie de V. Henry par Marc Décimo, Louvain: Peeters, 2004 [darin Piet Desmet et Pierre Swiggers, „,Nous ne disposons, vous et moi, que de mots pour nous entendre sur l’insuffisance des mots‘: les échanges épistolaires entre Victor Henry et Hugo Schuchardt“, 225-241].

Herkunft der Digitalisate

Für die von Hugo Schuchardt an Victor Henry verschickten Briefe gilt:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen

Die von Victor Henry an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen