Gustav Gröber
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https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1649
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2017): Gustav Gröber. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1649, abgerufen am 22. 03. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1649.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Gustav Gröber und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann kommentiert und eingeleitet und unter Mitarbeit von Franziska Mücke bearbeitet
Bedeutung
Der Sohn eines Leipziger Druckereibesitzers absolvierte zunächst eine Buchhändlerlehre, holte dann am Nicolai-Gymnasium seiner Vaterstadt das Abitur nach und studierte dort ab 1866 Neuere und Alte Sprachen. Im Jahr 1869 erfolgte die Promotion bei Adolf Ebert. Jahre als Hauslehrer bei den Grafen Waldstein in Dux (Böhmen) und als Handelsschullehrer in Leipzig schlossen sich an. Im Jahr 1871 erfolgte die Habilitation in Zürich (empfohlen von Adolf Tobler), 1872 die Ernennung zum dortigen Extraordinarius. Zwei Jahre später wurde Gröber nach Breslau berufen, von wo er 1880 alls Nachfolger Eduard Böhmers nach Straßburg wechselte.
Von der intensiven Korrespondenz zwischen Gröber und Schuchardt sind (bis auf eine Ausnahme) nur 156 Briefe und Postkarten Gröbers an Schuchardt erhalten. Gröber hat zwei Jahre vor seinem Tod in seinem Garten in Ruprechtsau b. Straßburg leider alle an ihn gekommenen Briefe und sonstigen Papiere verbrannt. Er ist zweifellos einer der bedeutendsten deutschsprachigen Romanisten der zweiten Hälfe des 19. Jhdt.s. Vier Großprojekte sind mit seinem Namen verbunden (Zeitschrift für romanische Philologie; Grundriß der romanischen Philoloogie; Bibliotheca romanica; Grammatiken der romanischen Sprachen), von denen er die drei ersten mit den Verlegern Max Niemeyer (Hallle a. S.), Karl Ignaz Trübner bzw. Heitz u. Mündel (beide Straßburg i. E.) realisieren konnte. Diese Projekte bilden vielfach den Gegenstand seiner an Schuchardt gerichteten Korrespondenz, da dieser für die ZrP in den Jahren 1881 bis 1921 207 Beiträge beisteuerte. Seine anfängliche Zusage zur Mitarbeit am Grundriss, für den er insbesondere das Kreolische darstellen sollte, zog Schuchardt jedoch nach langem Hin und Her wieder zurück. Aber auch die Romanistik insgesamt betreffende Fragen wie die Gründung der Diez-Stiftung werden von beiden Korrespondenten ausführlich erörtert.
Der Großteil der Briefe betrifft jedoch die Herausgabertätigkeit der ZrP. Dabei spielen editorische, kalkulatorische und drucktechnische Fragen eine große Rolle, die mangels vergleichbarer Materialien nicht uninteressant sind. Wenn man bedenkt, dass Gröber diese Fragen mit einer ansehnlichen Zahl deutschsprachiger wie internationaler Gelehrter auf dem Postweg klärte, bekommt man großen Respekt vor seiner Arbeitsleistung, zumal er auch ein engagierter und erfolgreicher akademischer Lehrer war. Gesundheitlich hatten beide Korrespondenten Augenprobleme, was ab 1907 für weiteren Gesprächsstoff sorgte. Schuchardt war 1898 und 1905 bei Gröber in Straßburg zu Besuch.
Informationen
Teil I (Korrespondenz der Jahre 1876-1886):
1876 3 Briefe, 2 PK
1877 10 Briefe, 7 PK
1878 6 Briefe, 3 Postkarten
1879 3 Briefe
1880 3 Briefe, 2 PK
1882 1 PK
1883 2 Briefe, 1 PK
1884 1 Brief, 1 PK
1885 3 Postkarten
1886 5 Briefe, 8 Postkarten; 1 Brief Schuchardts
Teil II: Korrespondenz der Jahre 1887-1910
1887 4 Briefe, 1 PK
1888 1 PK
1889 3 PK
1890 5 PK
1891 1 Brief, 1 PK
1892 1 Brief
1893 2 Briefe, 1 PK
1894 2 Briefe
1895 1 Brief, 1 PK
1896 2 Briefe, 3 PK
1898 1 Brief, 11 PK
1899 3 PK
1900 2 Briefe, 5 Postkarten
1901 2 Briefe, 4 Postkarten
1902 1 PK
1903 1 Brief
1904 1 Brief
1905 8 PK
1906 1 Brief, 2 P
1907 1 Brief, 3 PK
1908 4 PK
1909 1 Brief, 2 PK
1910 3 Briefe, 9 PK
Bibliographie
Paul Meyer, Romania 40, 1911, 631-633;
Ernst Hoepffner, ZrP XXXVI, 1912, I-IV (P);
Wilhelm Meyer-Lübke, GRM 4, 1912, 1-5 (P);
Heinrich Schneegans, ZfSL 39, 1912, 119-131;
Ernst Robert Curtius, „Gustav Gröber und die Romanische Philologie“, in: Ders., Gesammelte Aufsätze zur romanischen Philologie, Bern u. München 1960, 428-455 [Original ZrP LXVII, 1951, 257ff.];
W. Th. Elwert, NDB 7, 1966, 108;
Jürgen Storost, Hugo Schuchardt und die Gründungsphase der Diezstiftung.
Stimmen in Briefen, Bonn 1992 (Abh. zur Sprache und Literatur; 59);
Ursula Hillen, Wegbereiter der romanischen Phlologie, Frankfurt a. M. [u.a.] 1993 (Bonner romanistische Arbeiten; 47);
Kurt Baldinger, „Der Max Niemeyer Verlag“, in: Robert Harsch-Niemeyer (Hrsg.), Beiträge zur Methodengeschichte der neueren Philologien. Zum 125jährigen Bestehen des Max Niemeyer Verlages, Tübingen 1995, 168-170 (P);
LexGramm, 1996, 372-373 (Gerda Haßler);
LRL I, 1, 555-556, 2001 (Hans Dieter Bork);
I, 2, 2001, 986-987 (Livia Gaudino Fallegger / Otto Winkelmann); Johanna Wolf, Kontinuität und Wandel, Tübingen 2012, 329-358;
Anne-Marguerite Fryba-Reber, Philologie et linguistique romanes, Leuven u.a. 2013, 381, bes. 114-117.
Herkunft der Digitalisate
Für die von Hugo Schuchardt an Gustav Gröber verschickten Briefe gilt:
UB Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative Commons BY-NC-SA https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/
Die von Gustav Gröber an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: