Claudio Giacomino
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Zitiervorschlag: Hurch, Bernhard (2022): Claudio Giacomino. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1577, abgerufen am 28. 11. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1577.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Claudio Giacomino und Hugo Schuchardt wurde von Bernhard Hurch bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Bedeutung
Geboren 1848 in Turin, 1923 ebenda gestorben. Schulbesuch und Universitätsstudien in Turin, laurea 1869, Gymnasiallehrer für Latein und Griechisch in verschiedenen Städten Norditialiens, schließlich ab 1902 bis zu seinem Tode am liceo D'Azeglio in Turin. Unterbrochen war dies Schultätigkeit durch die Supplenz Ascolis auf der Cattedra di Storia comparata delle lingue classiche e neolatine an der Accademia scientifico-letteraria di Milano. Sein Versuch, diesen Lehrstuhl zu erhalten scheiterte, ebenso wie er im Verfahren auf das Ordinariat für glottologia in Pisa nur den 2. Platz errang. Weitere universitäre Versuche sind nicht überliefert.
Zu seinen Schülern gehörte Benvenuto Terracini, der 1924 einen Nachruf auf Giacomino veröffentlichte. Ein späterer Aufsatz von Francescato (1984), der auch Zugriff auf die hier veröffentlichten Briefe hatte, bleibt ziemlich belanglos. In den italiensichen Studien zur Geschichte der eigenen Sprachwissenschaft wird sein Name, wenn überhaupt, nur sehr kursorisch erwähnt (z.B. bei Ramat). Giacomino beschäftigte sich über Jahre mit dem Baskischen und arbeitete zu remoten Verwandtschaften dieser Sprache, im Speziellen zum Altägyptischen und Koptischen, aber auch zur Verwandtschaft des Baskischen mit dem Iberischen.
1896 reicht Giacomino eine 118 handschriftliche Seiten starke Abhandlung mit dem Titel “Del basco e delle sue relazioni coll'egizio” für den Premio Reale per la Filologia e Linguistica der Accademia dei Lincei ein. Dieses Ms. ist in den Akten der Akademie vorhanden. Als weitere Schrift legt er seine Auseinandersetzung mit Hübner zum Iberischen bei. Ihm wird der Preis “in parti uguali” geteilt mit Pio Rajna zugesprochen (vgl. den Rendiconot der Lincei vom 4. Juni 1899). Diese beiden Schriften decken die wesentlichen Arbeitsgebiete Giacominos ab. Von ersterer Schrift erschien bereits 1892 eine kürzere Fassung in den Rendiconti del Real Istituto Lombardo, die Schuchardt (1892) sehr kritisch rezensiert; eine Langversion, die der für den Premio eingereichten stärker entspricht erschien allerdings ebenfalls schon 1895 in den Supplementi des Archivio Glottologico Italiano. Mit dieser Schrift sind auch die Berührungspunkte mit Schuchardt dargelegt.
Zu seiner Zeit war Giacomino aber durchaus ein Gesprächspartner und seine Arbeiten Gesprächsgegenstand. Davon zeugt sein relativ enger Kontakt mit Ascoli, die nicht wenigen Vorkommen in den Korrespondenzen des HSA, und selbstredend die Rezeption im Baskenland. Die Gegenbriefe Schuchardts an Giacomino sind offenbar nicht erhalten. In Italien blieb ihm eine weitere Anerkennung versagt.
Bibliographie
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Francescato, Giuseppe (1984) Claudio Giacomino. Studi e Saggi Linguistici XXIV. Supplemento alla Rivista ‘L'italia dialettale’. Pisa: Gardini, 79-88.
Giacomino, Claudio (1892) Delle relazioni tra il basco e l’antico egizio. Rendiconti. (Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere, Serie II, Vol. XXV, Adunanza del 14 luglio 1892): 1063-1077.
Giacomino, Claudio (1895) Delle relazioni tra il basco e l’egizio. Archivio Glottologico Italiano, Supplementi Periodici, Seconda Dispensa: 14-96.
Giacomino, Claudio (1897) Intorno all’opera: Monumenta linguae Ibericae di E. Hübner. Archivio Glottologico Italiano, Supplementi Periodici, Quarta Dispensa: 1-20.
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Giacomino, Claudio (1901) La lingua dell'Alione. Archivio Glottologico Italiano 15: 403-448.
Hübner, Emil (1893) Monumenta linguae ibericae. Berlin: Georg Reimer.
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Linschmann & Schuchardt (1900) Leiçarraga ...
Schuchardt, Hugo (1892) [Rez. von:] Delle relazioni tra il basco e l’antico egizio. Nota del prof. Claudio Giacomino, Literaturblatt für germanische und romanische Philologie 13: 426-430. Brevier/Archiv 263.
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Schuchardt, Hugo (1894) Baskisch und Germanisch. Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 19: 537-543. Brevier/Archiv 280.
Schuchardt, Hugo (1895a) Über das Georgische. Wien. Selbstverlag des Verfassers. Brevier/Archiv 289.
Schuchardt, Hugo (1895b) Über den passiven Charakter der Transitivs in den kaukasischen Sprachen. Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wien 133: 1-91. Brevier/Archiv 291.
Schuchardt, Hugo (1895c) Le verbe basque. A M. Julien Vinson. Revue de Linguistique e Philologie comparée 28: 200-209. Brevier/Archiv 292.
Schuchardt, Hugo (1896) [Rez. von:] Proverbes basques-espagniols. Refranes y Sentencias comunes en Bascuence, declaradas en Romance. Réédités d’apres l’Unicum de 1596 conservé à la Bibliothèque de Darmstadt par W. T. [sic] Van Eys. Literarisches Zentralblatt für Deutschland 47: 589-590.
Schuchardt, Hugo (1899) Brevier/HSA 336.
Terracini, Benvenuto (1924) In memoria di Claudio Giacomino. Sten Grafica: Torino.
Terracini (1924); Francescato (1984); Unterlagen aus dem Archiv der Accademia dei Lincei.
Herkunft der Digitalisate
Die von Claudio Giacomino an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: