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Helene von Fleischhacker

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1494
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Zitiervorschlag: Schwägerl-Melchior, Verena (2015): Helene von Fleischhacker. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1494, abgerufen am 16. 04. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1494.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Helene von Fleischhacker und Hugo Schuchardt wurde von Verena Schwägerl-Melchior bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Helene von Fleischhacker war die Frau des Grazer Paläontologen und Anglisten Robert von Fleischhacker, der ebenfalls mit Schuchardt korrespondierte. Helene von Fleischhacker war, wie sich aus Inhalt und Gestalt Ihrer Schreiben vermuten lässt, künstlerisch veranlagt und ging mehreren ehrenamtlichen Tätigkeiten nach. Sie war zeitweise Obfraustellvertreterin, später Obfrau der Grazer Frauenortsgruppe des deutschnationalen, für die Interessen von deutschsprachigen Minderheiten in den Kronländern eintretenden Vereins Südmark (vgl. Zettelbauer 2005, 173), für den Sie auch Spenden sammelte (vgl. Dankschreiben an Schuchardt vom 29.11.1906). Daneben war sie als Präsidentin der Frauenhilfsaktion tätig (vgl. Schreiben vom 18.08.1914).

Gegenbriefe

Bisher konnten die Briefe Schuchardts an Helene von Fleischhacker nicht ausfindig gemacht werden.

Briefedition und Kommentare

Der Schuchardt-Nachlass enthält 10 Schreiben Helene von Fleischhackers an Hugo Schuchardt, vorwiegend kurze Brief- und Ansichtskarten.

Der briefliche Kontakt mit Hugo Schuchardt beschränkt sich auf den Austausch von Höflichkeiten und ist aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive weitgehend uninteressant. Einzig die aus Teneriffa gesandte Postkarte vom 30.03.1903 ist in Bezug auf Schuchardts ethnographische Sammlung von Bedeutung: Nachdem Helene von Fleischhacker ihrem Bedauern darüber Ausdruck verliehen hatte, dass sie und ihr Mann trotz intensiver Bemühungen der offenkundig vorausgegangenen Bitte Schuchardts nach Beschaffung einer Spindel von den Kanaren nicht nachkommen konnten fügte sie am Rande der Postkarte noch hinzu, die Spindeln seien gefunden. In der heute im Österreichischen Museum für Volkskunde aufbewahrten Objektsammlung Schuchardts, die durch Zusendungen von Schuchardts Korrespondenten und eigene Erwerbungen während seiner Reisen kontinuierlich wuchs und vor allem Fischereigeräte, Geräte für Spinnerei und Garnherstellung sowie Utensilien zum Mähen und Dreschen umfasst, sind zwei Spindeln vorhanden, zu deren Herkunft vermerkt ist: „Canarien Teneriffa, Orotava“ (ÖMV/63.419, ÖMV/63.420). Da es sich bei Fleischhackers Postkarte um die einzige von Teneriffa stammende Zusendung in der an Schuchardt gerichteten Korrespondenz handelt und auch die Sichtung der thematisch zugehörigen Nachlasspapiere (insbesondere Werkmanuskripte 17) keine gegenteiligen Hinweise erbrachte, kann mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die beiden Spindeln von Helene und Robert von Fleischhacker von Teneriffa nach Graz gebracht wurden und so Eingang in Schuchardts Sammlung fanden.

Bibliographie

Zettelbauer, Heidrun. 2005. ‚Die Liebe sei Euer Heldentum‘. Geschlecht und Nation in völkischen Vereinen der Habsburgermonarchie. Frankfurt: campus.

Herkunft der Digitalisate

Die von Helene von Fleischhacker an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen