Carl Gotthilf Büttner
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Zitiervorschlag: Russow, Gerald (2014): Carl Gotthilf Büttner. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1243, abgerufen am 02. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1243.
Einleitung
Die Korrespondenz zwischen Carl Gotthilf Büttner und Hugo Schuchardt wurde von Gerald Russow bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Die Webedition wurde unter Mitarbeit von Lilly Olet erstellt.
Bedeutung
Nach dem Studium der Theologie in Königsberg war Carl Gotthilf Büttner am Rheinischen Missionsinstitut in Barmen tätig, wo er sich dem Studium der Medizin und Philologie widmete. 1872 wurde er nach Südwestafrika entsandt, wo er das Augustineum1 leitete und sich der Lehrerausbildung von Einheimischen widmete. 1880 kehrte er zurück in seine Heimat und war als Pfarrer in Ostpreußen tätig, war dann aber ab 1885 wieder auf Besuch in Südwest, wo er aufgrund seiner Kenntnisse bei Verhandlungen mit Dr. Heinrich Göring2 mit den Häuptlingen der Nama und Herero helfen sollte. Nach Abschluss der Schutzverträge3 war er in Deutschostafrika4 von 1886-1889 wieder als Missionar tätig. Schließlich war er ab 1890 als Dozent für orientalische Sprachen an der Universität Berlin tätig. Durch seine umfangreichen Sprachkenntnisse war er Ko-Übersetzer des neuen Testaments in die Herero-Sprache Otjiherero und veröffentlichte Werke zum Suaheli.5 Er starb bereits 1893 im Alter von erst 45 Jahren, hatte aber beispielsweise mit seinen Werken Kurze Anleitung für Forschungsreisende zum Studium der Bantusprachen (1881) und dem Hilfsbüchlein für den ersten Unterricht in der Suahelisprache (1887) oder auch mit seiner Zeitschrift für Afrikanische Sprachen (1887-1890, Berlin) nachhaltige linguistische Spuren hinterlassen. Zuletzt sei noch die auf seinen Erlebnissen in Südwestafrika beruhende Schrift Hinterland von Angra Pequeña (Heidelberg 1884) erwähnt (vgl. FN 30, Diplomarbeit Russow 2014, Seite 19).
Briefedition und Kommentare
Büttner liefert zwar keine Sprachbeispiele, kann aber als kolonialgewandter, polyglotter Linguist bei seinen Hinweisen und Erfahrungen aus dem Vollen schöpfen. Selbstverständlich ist ihm das diplomatische Personal vertraut und verweist Schuchardt in seinem Interesse am Portugiesischen dahin und an einen Schweizer Gelehrten.
Zusätzlich führt er einen eigenen Artikel in der damals angesehenen Zeitschrift der Berliner Gesellschaft für Erdkunde (den er nicht namentlich benennt) und drei weitere sich mit afrikanischer Geschichte befassende Werke an. Hervorzuheben ist dabei das umfangreiche Werk Polyglotta Africana des deutschen Philologen Sigismund Wilhelm Koelle und der Verweis auf den Afrikanisten Bleeks. Danach folgen noch Anregungen für Schuchardts Arbeit mit dem Portugiesischen bzw. dem so genannten „Negerportugiesisch“ und schließlich die Nennung der wöchentlichen Zeitschrift Die Afrikaanse Patriot, worauf er bereits im Brief von Matthias de Vries6 vom 19. Juni 1882 vermutlich das erste Mal hingewiesen wurde.
Bibliographie
Ahlgrimm-Siess, Jörg; Mücke, Johannes (2012). „…Ich bin auf der Jagd nach einigen in Holland gedruckten Schriften….“ - Der Briefwechsel zwischen Matthias de Vries und Hugo Schuchardt. Grazer Linguistische Studien, 78, 7-61.
s.v. Châtelain Héli. In Historisches Lexikon der Schweiz. Bd 3. Basel: Schwabe. 303b.
DKL = Deutsches Kolonial-Lexikon (1920) Heinrich Schnee (Hrsg.). Leipzig: Quelle & Meyer. Onlinefassung verfügbar unter: http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/ Bildprojekt/Lexikon/Standardframeseite.php
NDB = Neue deutsche Biographie (2007). Onlinefassung verfügbar unter http://www.deutsche-biographie.de/pnd118611046.html.
Pereira da Lima. A. (1973). s.v. Serpa Pinto. In Standard encyclopaedia of Southern Africa. 1st ed., Bd 9. Kapstadt: NASOU. 587a. 9
Spohr, O.H. (1970). Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek.. In Standard encyclopaedia of Southern Africa. 1st ed., Bd 2. Kapstadt: NASOU. 359a-b.
SESA = Standard Encyclopedia of Southern Africa. 12 Bde. 1. Auflage 1970-1976. Kapstadt: Nasionale Opvoedkundige Uitgewery Ltd. (=NASOU).
Trümpelmann, G.P.J. (1970). Carl Gottlieb Büttner. In Standard encyclopedia of Southern Africa. 1st ed., Bd 2. Kapstadt: NASOU. 632b-633a.
Herkunft der Digitalisate
Die von Carl Gotthilf Büttner an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: