Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.
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Die Korrespondenz zwischen Ernest Bovet und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Der in Lausanne geborene und zweisprachig aufgewachsene Lehrerssohn (der Vater
stammte aus Arne-sur-Orbe und war in der Umgebung von Lausanne und später in der
Stadt selber tätig, die Mutter stammte aus Bern) legte 1889 in Bern die Matura ab und
studierte in Zürich, Berlin und Rom Romanische Philologie. Als Schüler Heinrich Morfs
wurde er 1895 in Zürich promoviert und zwei Jahre später habilitiert. Schon früh war
er auch journalistisch tätig. Von 1902-22 amtierte er als Morfs Nachfolger in Zürich
mit Zuständigkeit für französische und italienische Literatur und Sprache. Von
1922-39 war er Sekretär der schweizerischen Völkerbundsliga und zugleich Zürcher
Honorarprofessor. Im Jahr 1907 begründete er die (zweisprachige) Zeitschrift Wissen und Leben, deren Redaktion er 1922/23 an Max Rychner
abgab. Die Zeitschrift nannte sich fortan Neue Schweizer
Rundschau, was zuvor der Untertitel gewesen war.
Während Bovet sich zunächst mit Schuchardt über linguistische Probleme austauschte,
die ihn später, nach seinem von ihm selbst auf das Jahr 1904 datierten Bruch mit dem
Positivismus, nicht mehr interessierten, dreht sich die Mehrzahl der Briefe und
Postkarten um Schuchardts Mitarbeit (1915-19) an Wissen und
Leben: „In den Jahren 1914-1919 stand ,Wissen und Leben‘ ganz im Zeichen des
Krieges und der Spannung zwischen der deutschen und französischen Schweiz. Alle
Bemühungen der Zeitschrift waren auf die Aussöhnung der sich streitenden Parteien im
In- und Ausland ausgerichtet. […] Den Geist der Versöhnung wecken hiess für ,Wissen
und Leben‘ nicht, zur Gesinnungsneutralität aufzufordern; auch jetzt blieb die
Zeitschrift ein offenes Diskussionsforum. Jedermann konnte zum politischen und
militärischen Geschehen seiner persönlichen Überzeugung entsprechend Stellung
beziehen, auch wenn daraus deutlich die Sympathie für eine Partei herauszuhören war.
[…] Auch Beiträge von Ausländern, die einer kriegführenden Nation angehörten und ihre
Herkunft keineswegs verleugneten, wurden aufgenommen, solange sie die Haltung ihres
Landes in sachlichem Tone verteidigten“ (Büttiker, 1971, 58-59).
Im persönlichen Nachlass Bovets, der seit dem 3.6.2015 in den Archives cantonales vaudoises in Chavannes-près-Renens deponiert ist und etwa 13000 Briefe von und an Bovet enthält, befinden sich nach Auskunft der Archivleitung keine Briefe oder Postkarten von Schuchardt. Eine Namensübersicht der Korrespondenten liefert Büttiker (1971), 167-170. Es erstaunt nicht, dass Schuchardts Name fehlt, da der größte Teil des Bovetschen Briefnachlasses aus der Zeit nach 1920 stammt.
1902 1 Brief
1905 1 Brief
1915 4 Briefe, 2 Postkarten
1919 2 Briefe
1920 1 Brief
1926 1 Brief
Für die von Hugo Schuchardt an Ernest Bovet verschickten Briefe gilt:
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen
Die von Ernest Bovet an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: