Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.
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Die Korrespondenz zwischen Gottfried Baist und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.
Die Webedition wurde von Verena Schwägerl-Melchior erstellt.
Gottfried Konrad Baist (28.2.1853 Ulfa [Nidda] Wetterau –
22.10.1920 Freiburg i. Br.) studierte ab 1871 Romanistik, Geschichte und Germanistik
in Gießen und München. 1880 wurde er von Karl Vollmöller in Erlangen promoviert, trat
1884 in den Dienst der dortigen Universitätsbibliothek und wurde 1890, wieder von
Vollmöller betreut, in Erlangen habilitiert. 1891 erreichte ihn ein Ruf nach Freiburg
i. Br., wo er der zweite Romanist nach dem nach Heidelberg gewechselten Fritz Neumann
wurde. Seine Arbeiten teilen sich in textkritisch-literaturgeschichtliche u.
etymologisch-sprachgeschichtliche. Er machte sich insbesondere als Hispanist einen
Namen. So ist er Verfasser der spanischen Literaturgeschichte in Gröbers Grundriss und Mitherausgeber der von Vollmöller verantworteten
Kritischen Jahresberichte über die Fortschritte der Romanischen
Philologie (1, 1892 – 13, 1915), in denen er auch den Teil „Spanische Sprache
und Literatur” bzw. „Spanische Sprache” redigierte (1, 1892 – 8, 1906). Auch in den
von Vollmöller begründeten Romanischen Forschungen hat er
häufig publiziert.
Lit.: Baist hat ca. 50 Beiträge zu einzelnen Etymologien verfasst, vgl. Pharie S.
David, „Gottfried Baist as Etymologist“, ZrP 96, 1980, 92-107
(am Schluss findet sich eine genaue Bibl. u. ein Verzeichnis der Wörter und Begriffe,
deren Etymologie untersucht wird); zu Leben und Werk Baists vgl. Friedrich Schürr,
„Nekrolog”, ZrP 46, 1926, 129-134, sowie Ernst Robert Curtius,
Gesammelte Aufsätze zur Romanischen Philologie,
Bern-München 1960, 441-444.
Vgl. auch den Eintrag zu Gottfried Baist im
Romanistenlexikon
.
Die Korrespondenz von Gottfried K. Baist mit Hugo Schuchardt (Bibliotheksnummern 00454 bis 00466) stammt aus der Zeit zwischen 1879 und 1905. Die Briefe und Postkarten verteilen sich chronologisch folgendermaßen:
o. D. 1 Postkarte [7.7.(1882)], 2 Briefe [vermutlich 1882; die richtige Reihenfolge ist wohl 00455, 00456, 00454]
1879 1 Brief, 1 Postkarte
1891 1 Postkarte
1893 1 Brief
1894 1 Postkarte
1898 1 Postkarte
1900 2 Postkarten
1905 1 Postkarte
Baist, zu diesem Zeitpunkt noch Doktorand, wurde von Vollmöller gebeten, Schuchardt
bei einer geplanten Spanienreise im Jahr 1879 zu beraten. Zu einem wissenschaftlichen
Austausch zwischen beiden kam es erst, als Baist 1891 nach Freiburg i. Br. berufen
wurde. Warum aus der Zeit nach 1905 keine Korrespondenz überliefert ist, ließ sich
nicht ermitteln, denn beide Korrespondenten setzten sich noch 1909 wissenschaftlich
auseinander, vgl. Schuchardt, „Span. vega; nava“, ZrP 33, 1909, 462-468, bes. 464. Es fällt auf, dass Baist, im
Unterschied zu anderen Korrespondenten, schon früh Schuchardt von Gleich zu Gleich
schreibt. Mehrere der in den hier publizierten Briefen vorgetragenen Etymologien
finden sich nicht in den gedruckten Artikeln und sind daher interessante Beiträge zur
Geschichte der romanischen Sprachwissenschaft.
Ein Nachlass Baist ist nicht erhalten, somit auch keine Gegenstücke Schuchardts. Baist Schwester Thekla vermachte jedoch einen Teil seiner hispanistischen Bibliothek der UB Freiburg i. Br., die wichtige Titel digitalisiert hat. – Baists Orthographie ist eigenwillig.
Die von Gottfried Baist an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in: