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Oszkar Asbóth

URI: https://gams.uni-graz.at/o:hsa.persons#P.1055
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Zitiervorschlag: Hausmann, Frank-Rutger (2022): Oszkar Asbóth. In Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.person.1055, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.2.1055.


Einleitung

Die Korrespondenz zwischen Oszkar Asbóth und Hugo Schuchardt wurde von Frank-Rutger Hausmann bearbeitet, kommentiert und eingeleitet.

Bedeutung

Asbóth (1852-1920) hieß mit vollem Namen Asbóth (Ásbóth) von Hegyfok und Nemeskér. Er wurde in Neu-Arad im damaligen Ungarn als Sohn von János Károlyi Asbóth (1809-1867) und Mathild Glatz (1815-1866) geboren. Ab 1871/72 studierte er an der Universität Pest und widmete sich anschließend dem Studium der Indogermanistik in Leipzig, Berlin und Göttingen, wo er mit der Dissertation Die Umwandlung der Themen im Lateinischen: eine sprachwissenschaftliche Untersuchung 1875 zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wandte er sich verstärkt der Slawistik zu und erhielt 1878 die Lehrbefähigung für slawische Sprachen und Literaturen. Danach unterrichtete er in Budapest, zunächst an verschiedenen Handelsschulen. Mehrmals (1882, 1889, 1913) reiste er zu Forschungszwecken oder zu Kongressen nach Russland.

Seine akademische Karriere ist eng mit der Universität Budapest verbunden. Dort war er 1880 Priv.-Doz., ab 1885 ao. Prof. und, ab 1892, Ordinarius für slawische Sprachen und Literaturen. In den Jahren 1908-09 bzw. 1919, während der Räterepublik, amtierte er als Dekan der philosophischen Fakultät. - Asbóth war ein bedeutender Linguist, als dessen Hauptverdienst die Etablierung der Slawistik, insbesondere der Russistik, als Universitätsdisziplin in Ungarn angesehen wird. Seine wichtigsten Arbeiten sind lexikographischer und dialektologischer Natur. - Seine an Schuchardt gerichtete Korrespondenz belegt nicht nur hohe sprachwissenschaftliche Kompetenz, sondern auch eine makellose Beherrschung des Deutschen. - Einige Jahre bevor die im HSA erhaltene freundschaftliche und zugleich respektvolle Korrespondenz Ásbóths mit Schuchardt einsetzt, scheint es jedoch „Irritationen“ gegeben zu haben. So schreibt Schuchardt (HSA 26-356) am 6. Mai 1886 an Jan Baudouin de Courtenay: „Ásbóth hat sich im Magyar Nyelvőr gegen meine Etymologie - und zwar in der breit polemischen Weise wie sie unter den Magyaren beliebt ist - ausgesprochen.“ Ähnlich klingt ein Brief vom 11.11.1886 an Jagič: „Sehr verbunden bin ich Ihnen auch dass Sie Ásbóth veranlasst haben der Polemik zu entsagen. Ich habe nichts unglaublicheres gesehen als die unendlich lange Polemik zwischen Ásbóth und Volf im M. Ny. darüber wie man von dem Verhältnis zwischen ,Alt=‘ und ,Neuslowenisch‘ zu reden habe“ (HSA, Schuchardt an Jagič Brief 20-s-n). In den im folgenden wiedergegebenen Briefen Ásbóths ist jedoch von diesen „Spannungen“ nichts mehr zu spüren. - Leider sind die Gegenbriefe Schuchardts nicht erhalten. Auch scheint die Korrespondenz um Ostern 1917 abgerissen zu sein, ohne daß wir den Grund kennten.

Bibliographie

Lajos Kiss, Asbóth Oszkár, Budapest: Akadémiai K., 1996 (A múlt magyar tudósai), ÖBL Online-Edition, Lfg. 3 (15.11.2014)

Herkunft der Digitalisate

Die von Oszkar Asbóth an Hugo Schuchardt verschickten Briefe befinden sich in:

Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen