Hugo Schuchardt an Eduard Zarncke (07-HSEZ05)
von Hugo Schuchardt
11. 08. 1903
Deutsch
Schlagwörter: Literarisches Centralblatt für Deutschland Uhlenbeck, Christian Cornelius Schuchardt, Hugo (1904)
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Eduard Zarncke (07-HSEZ05). Graz, 11. 08. 1903. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9984, abgerufen am 16. 06. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9984.
S. g. H. Kollege!
Sie müssen nun auch Ihrerseits in die Lage eines Mannes versetzen der in seinem 62. Jahre zum ersten Mal ein Mscr. zurückgesandt erhält und zwar ohne Weiteres, insbesondere ohne den Vorschlag der Kürzung (beiläufig gesagt habe ich es nun untergebracht).1 Ich hatte dabei mit dem Charakter des Ctbl. gerechnet, und auch darauf dass Sie in der Tat bisher mir keine Ablehnung haben zukommen lassen. Jenem Schriftchen das Sie erwähnen, sind doch eine Reihe anderer, die ebenfalls bei Ihnen besprochen worden sind, durchaus gleichartig. Ich kann mich nicht erinnern irgend eine abschlägige Antwort auf eine Anfrage von Ihnen bezüglich einer in meinen speziellen Studien einschlägigen Schrift gegeben zu haben. „Rein sachlich“ waren doch Ihre Auseinandersetzungen nicht. Dass Uhlenbeck durchaus Nichts dagegen einzuwenden gehabt hätte wenn Sie ihm sagten Sch. hat mir davon schon eine Anzeige geschickt, ist doch sicher. Und Papiervergeudung2 ist kein parlamentarischer Ausdruck und bedeutet auch durchaus nicht dasselbe wie stärkerer Papierverbrauch; und wenn es sich nicht auf meine Anzeige mit bezog, hätte es ja keinen Sinn gehabt. Ich läugne nicht dass mich gerade von solcher Stelle ein solcher Korb sehr verstimmt; ich habe eine grosse Anhänglichkeit an Leipzig und alles Dortige. Mit besten Wünschen für Ihre feriale Erfrischung3
Ihr
HSch.
1 Schuchardt, „[Rez. von:] Iesus Christ gure Iaunaren Testamentu berria [Dodgsons Neudruck von Leizarragas baskischen N. T. von 1571]“, ZrP 28, 1904, 117-121. – Schuchardt geht auf die „Vorgeschichte“ der Drucklegung dieser Rez. nicht weiter ein. Diese ist im Übrigen frei von Polemik.
3 Die Karte ist adressiert: „An Herrn Prof. Dr. Eduard Zarncke aus Leipzig, d. Z. Fischhausen bei Schliersee“.
Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen (Sig. HSEZ05)