Joseph Egger an Hugo Schuchardt (01-02701)
von Joseph Egger
an Hugo Schuchardt
14. 07. 1880
Deutsch
Schlagwörter: Mussafia, Adolf Meyer, Gustav
Zitiervorschlag: Joseph Egger an Hugo Schuchardt (01-02701). Wien, 14. 07. 1880. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2022). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9741, abgerufen am 25. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9741.
Wien, den 14.7.1880
Hochverehrter Herr Professor!
Vor allem bitte ich um Verzeihung daß ein Brief an Sie, den ich schon vor 14 Tagen schrieb, durch einen schlimmen Zufall liegen blieb; er meldete in Kürze was Sie bereits wissen: meine „Vorlesung“ bei H. Prof. Mussafia.
Es ist selbstverständlich, daß ich sobald ich nur kann meine Arbeit1 schicke. Ja wäre ich in der Zeit nicht so beengt gewesen, hätte ich Ihnen das Manuskript geschickt, aber es war rein unmöglich. |2| So bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie um Nachsicht zu bitten und nicht allzuschwer mit mir ins Gericht zu gehen; denn gerade der philologische Theil wird manches zu wünschen übrig lassen. Da nun nach G. Meyer’s Urteil auch der iranische Theil verfehlt ist, so ist mir bei der ganzen Sache – Sie werden es begreifen – nicht sonderlich behaglich zu Mute – und doch bin ich froh daß ich es endlich los habe!
|3|Ich bitte Sie inständig, wenn Sie wieder nach Wien kommen, es mich irgendwie wissen zu lassen; Sie glauben wohl nicht wie sehr ich mich nach Ihnen sehne.
Morgen oder übermorgen schicke ich Ihnen den Separatabdruck.
Es empfiehlt sich hiermit bestens
Ihr dankschuldiger
Schüler J. Egger
1 Titel s. o. unter „Bedeutung“.