Enrico Cocchia an Hugo Schuchardt (05-01644)
von Enrico Cocchia
an Hugo Schuchardt
21. 02. 1915
Deutsch
Zitiervorschlag: Enrico Cocchia an Hugo Schuchardt (05-01644). Neapel, 21. 02. 1915. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2022). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9695, abgerufen am 07. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9695.
[CARTOLINA POSTALE NAPOLI 21.2.15]
Neapel, den 21sten Feb. [1915]
Duomo 50.
Ich danke Sie, mein alter theuerer Collegue, für Ihre dauernd treue Freundlichkeit. Ich werde in meinem ,Buch des Schmerzes‘ alle die Stimmen versammeln,1 welche das schwere Leiden des Eltern Herzens gesungen haben, von Evandros Weinen für den Pallantes Tod, bis den Lai von Saint Alexis, von Hekuba’s Angst bis Mary’s Jammern in der Vida’s Christiade, von Goethe‘s Achilleide2 und Euphorion’s Tod bis Carducci’s ,Pianto antico‘.3
Ich hoffe auch den Beistand Ihrer außerordentlichen Cultur.
Ergebenster
Heinrich Cocchia
1 Es handelt sich demnach um eine Anthologie von Trauer-Texten.
2 Goethe, Achilleis, ca. 1796 (unvollendet).
3 Alle Belege in Enrico Cocchia, Il libro del dolore e delle ricordanze nel triste anniversario dell'eterno martirio, XIII sett. MCMXV, Napoli: Pierro, 1915, 530 S.