Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (214-3561)
von Theodor Gartner
an Hugo Schuchardt
21. 07. 1923
Deutsch
Zitiervorschlag: Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (214-3561). Innsbruck, 21. 07. 1923. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9671, abgerufen am 20. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9671.
[Postkarte Theodor Gartner Innsbruck, Klaudiastr., 13]
Innsbruck, 21. Juli 1923.
Verehrter Freund!
Besten Dank für die Karte vom 18. d. M. und die Drucksachen. Nein, eine unbehagliche Stimmung haben Sie mir nicht verschafft; Reue scheint mir zwecklos, ich sage mir: Voilà comme je suis, 60 Jahre wieder zurücknehmen kann ich ja doch nicht. – Die Inschrift von Alcoy interessiert mich insofern lebhaft,1 als ich da einmal zusehen kann, wie man sich solchen Rätseln gegenüber im ersten Augenblick benimmt. So ähnlich mag es ja einst auch auf osk., umbr., tocharischem Gebiet gegangen sein. Es wundert mich nur, daß dabei ein Spanier so heftig mit dem Gemüt dabei sein kann, daß er ungemütlich wird.2 Die Schwierigkeit des Entzifferns |2| tut sich auch dem Laien kund, wenn er sieht, daß ein im Text 16mal vorkommendes Zeichen nicht gleich gedeutet werden kann. – Schönen Dank auch f. die Auskunft über Ihren Namensvetter vor einem Jahrhundert.3
Recht herzlichen Gruß
von Ihrem
Gartner
1 Schuchardt, „Die iberische Inschrift von Alcoy“, SB d. Preuß. Akad. d. Wiss. 1922, 8386; „Iberische Epigraphik. Die Bleitafel von Alcoy“, Revista Internacional de Estudios Vascos / Revue International des Études Basques 14, 1923, 507-511; zeitgleich M Gómez-Moreno, „De epigrafía ibérica“, Revista de Filología Española 1922, 341-366.
2 Nicht identifiziert.