Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (212-3559)
von Theodor Gartner
an Hugo Schuchardt
27. 05. 1923
Deutsch
Schlagwörter: Goethe, Johann Wolfgang von Brandt, Philine (2005) Schuchardt, Hugo (1886) Lutta, Conrad Martin (1923) Plangg, G. A./Iliescu, Maria (Hrsg.) (1987)
Zitiervorschlag: Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (212-3559). Innsbruck, 27. 05. 1923. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9669, abgerufen am 18. 11. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9669.
[Postkarte Theodor Gartner Innsbruck, Klaudiastr., 13]
Verehrter Freund!
Seit einigen Wochen lese ich viel von und über Goethe, dabei begegnete mir 2 oder 3mal Ihr Name als der eines Sekretärs von Goethe;1 sind Sie mit jenem Schuchardt verwandt? – Hilka hat mich gefragt, ob ich das 71. Beiheft in der Zeitschrift besprechen wolle. Nachdem ich in Wagners Buchh. erfahren hatte, daß darin Lutta (†) über das Bergünische spricht,2 sagte ich zu; ich werde diesen Band in den nächsten Wochen in Lans bei I. (Villa Reineck) studieren.3 Da hat uns nämlich der Zufall für die Zeit vom 2. Juni bis Mitte Juli eine wohlfeile Sommerfrische geschenkt.
Bleiben Sie gesund und seien Sie herzlich gegrüßt von uns beiden.
Ihr
Gartner
1 Es handelt sich um Goethes letzten Sekretär Johann Christian Schuchardt (1799-1870), vgl. Philine Brandt, „Johann Christian Schuchardt als Kustos der Großherzoglichen und Goetheschen Sammlungen“, in: Markus Bertsch / Johannes Grave (Hrsg.), Räume der Kunst: Blicke auf Goethes Sammlungen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, 102-121 (dieser Schuchardt ist nicht mit dem Romanisten verwandt; vgl. aber auch Hugo Schuchardt, „Goethe Reliquien“, Goethe-Jahrbuch 7, 1886, 276 [darin geht es um einen Besuch seines Vaters bei Goethe]).
2 Conrad Martin Lutta, Der Dialekt von Bergün und seine Stellung innerhalb der rätoromanischen Mundarten Graubündens, Tübingen: Niemeyer, 1923 (Beihefte zur ZrP; 71).
3 Die Rez. findet sich in ZrP 43, 1923, 618-623 („Diese vorzügliche Arbeit hatte dem jungen Verfasser als Doktordissertation gedient; während er sie dann noch verbesserte und zum Druck vorbereitet, ereilte ihn der Tod. Ein Bruder, seine Mutter, sein Lehrer J. Jud sorgten dafür, daß sie veröffentlicht wurde. Die beiden Herausgeber, Prof. Jud und Herr F. Fankhauser brachten mit Fleiß und Vorsicht an der Hs. Verbesserungen an, wie sie nach ihrer Meinung Lutta selbst noch vorgenommen hätte“ (S. 618). – Die Rez. fehlt bei Plangg / Iliescu, 1987).
