Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (207-3554)

von Theodor Gartner

an Hugo Schuchardt

Berlin

22. 11. 1922

language Deutsch

Schlagwörter: Grammont, Maurice Schuchardt, Hugo (1922)

Zitiervorschlag: Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (207-3554). Berlin, 22. 11. 1922. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9664, abgerufen am 16. 04. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9664.


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[Postkarte] Theodor Gartner Berlin-Reinickendorf-West, Auguste-Viktoria-Allee, 18-19]
Berlin, 22. Nov. 1922.

Verehrter Freund!

Schönen Dank für die „Spr. Bez.“1 Ich habe die Abhandlung zweimal durchgelesen und bin überzeugt, daß Sie Recht haben. Über Grammont wundere ich mich sehr;2 das muß doch ein kränklicher Mann sein. – Seit gestern bin ich hier und genieße mit meinem Sohn die Zentralheizung der Gummibude, wie man hier diese Fabrik nennt. Wir wollen hier bis über Mitte Februar bleiben, indem wir abwarten, es werde sich ein Mittel finden, meinen Ruhegehalt, für dessen Behebung ich schon eine Vollmacht erteilt habe, hierher zu schicken. Lauter Erschwerungen des Lebens!

– Unsere herzlichsten Grüße!

Ihr

Gartner.

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1 Schuchardt, „Sprachliche Beziehung“, Sb. d. Berl. Ak. d. Wiss., 1922, 199-209.

2 Maurice Grammont (1866-1946), Romanist. Schuchardt zit. ihn S. 208. Grammont habe 1920 gesagt: „Les personnes qui ont subi trop profondément l’influence des livres allemands confondent volontiers la grammaire comparée avec la linguistique générale (ou linguistique tout court, car il n’y a pas de linguistique particulière); les travaux allemands les renseignent fort mal sur la linguistique, car s’il i a des linguistes en France, en Suisse, en Danemark, il n’i a pas en Allemagne“.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 3554)