Ernst Windisch an Hugo Schuchardt (25-12828)
von Ernst Windisch
an Hugo Schuchardt
05. 01. 1891
Deutsch
Schlagwörter: Académie des inscriptions et belles-lettres Wien
Zitiervorschlag: Ernst Windisch an Hugo Schuchardt (25-12828). Leipzig, 05. 01. 1891. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2020). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9454, abgerufen am 28. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9454.
5. Jan. 91.
Lieber Freund!
Meinen besten Dank für Deine freundlichen Zeilen. Natürlich war ich sehr enttäuscht, dass Du uns abgesagt hast. Als ich Dich in Wien sah, merkte ich so wenig von Nervosität, und soviel frischen Lebensmuth, dass ich an diese Gefahr nicht glaubte.1 Ich bedaure es sehr, dass Du nicht gekommen bist. – Zu der Wahl als Corresp. der franz. Akademie2 meinen herzlichen Glückwunsch. Ich war überrascht, dass ich auch als Candidat aufgestellt werden sollte, und trage daher die Niederlage mit Würde! Ich sende Dir unter Kreuzband eine Kleinigkeit.3 Ebenso Gust. Meyer,4 den ich bei Gelegenheit zu grüssen bitte. –
In alter Freundschaft und mit guten Wünschen für Dein Wohl
Dein ergebener
EWindisch
1 In der Tat ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass Schuchardt mehrfach gesundheitliche Gründe angab, um Entscheidungen, die seine Freunde verletzen konnten, für unausweichlich zu deklarieren.
2 Schuchardt war am 26. Dezember 1890 zum korresp. Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles Lettres gewählt worden.
3 Vermutlich Windisch, „Das altirische Gedicht im Codex Boernerianus und über die altirischen Zauberformeln“, Königlich-Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften. Philologisch-Historische Klasse: Berichte über die Verhandlung; 42,5, 1890, 83-108 .
4 Gustav Meyer (1850-1900), deutsch-österr. Indogermanist und Sprachwissenschaftler in Graz.