Wilhelm Meyer-Lübke an Hugo Schuchardt (41-07264)
an Hugo Schuchardt
13. 01. 1909
Deutsch
Schlagwörter: Romanische Sprachen
Latein Jena Schuchardt, Hugo (1908) Schuchardt, Hugo (1908) Meyer-Lübke, Wilhelm (1890)
Zitiervorschlag: Wilhelm Meyer-Lübke an Hugo Schuchardt (41-07264). Wien, 13. 01. 1909. Hrsg. von Magdalena Rattey (2022). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9337, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9337.
Sehr geehrter Hr. Hofrat!
Besten Dank für Berb. St. II1 . I2 ist wol in derselben Zs. erschienen? III3 [nehme] ich mit besonderem Interesse entgegen als ja wol nicht nur die romanischen auch die lat. Lehnwörter zur Besprechung kommen, da ja die Frage, die ich mir vor 20 Jahren gestellt habe (R Gr. I § 2) ohne auch nur sie bejahen oder verneinen zu können, da mir in Jena jedes diesbezügliche Hilfsmittel fehlte, zu bejahen ist. 4
Mit ergebensten Grüssen
Ihr
M.-L.
1 Schuchardt, Hugo. 1908. Berberische Studien II. Zu den arabischen Lehnwörtern. Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 22: 351–384. [Archiv-/Breviernummer: 562].
2 Schuchardt, Hugo. 1908. Berberische Studien I. Ein alter Plural auf -u̯? Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes 22: 245–264. [Archiv-/Breviernummer: 561].
3 Es ist unklar, welche Publikation ML mit „III“ bezeichnet. Ging ML davon aus, es werde noch ein dritter Teil von Schuchardts Berberische[n] Studien erscheinen oder verschrieb er sich an dieser Stelle?
4 In Grammatik der Romanischen Sprachen I (1890a: 4) wirft ML die Frage auf, ob lateinische Lehnwörter in der „Berbersprache“ einen Einfluss auf die romanische Sprachentwicklung gehabt hätten. Wie er oben selbst schreibt, lässt er diese Frage unbeantwortet.