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Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.
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Empfangen Sie den Ausdruck meines herzlichen Dankes für Ihre liebenswürdige Karte und Ihre wertvolle Gabe! Daß ich Ihre Abhandlung über Poss. und Pass.
Sitzungsberichte der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1921, 651-662.
Sie ersehen aus diesen Titeln, deren Nennung Sie mir nicht als Unbescheidenheit deuten mögen, daß ich redlich bemüht bin, gewisse Dinge systematisch zur Sprache zu bringen, die im herkömmlichen Universitätsbetrieb gewöhnlich behandelt werden, als ob sie gar nicht existierten … Aber leicht ist es für einen Privatdozenten nicht, ein neues Lehrfach zu begründen (,neu‘ natürlich sehr cum grano salis = tatsächlich gibt es ja wirklich nur eine Sprachwissenschaft, deren Zugang von jedem linguistischen Einzelgebiet aus sich öffnet; aber gelegentliche zusammenfassende Betrachtungen über die Grundbegriffe des sprachwissenschaftlichen Denkens haben gewiß auch ihr Gutes, und ich zweifle nicht daran, hier Ihre Zustimmung zu finden); deshalb bin ich froh, in der indischen Philologie noch eine Disziplin zu vertreten, die wenigstens nicht grundsätzlich (wenn auch leider oft tatsächlich) um ihr Daseinsrecht zu kämpfen hat.
Wenn Sie, hochverehrter Herr Professor, von mir ein Urteil über Ihre glottologischen Aufsätze erwarten, so muß ich Sie enttäuschen; ich habe vorläufig noch so unendlich viel von Ihnen zu lernen, daß ich zum urteilen noch gar nicht komme. So lassen Sie mich nur das eine sagen: wo immer ich eine Seite Ihres Lebenswerkes aufschlage, da ist mir, als ob das unendliche Meer sich mir öffnete; von Ihren Werken, und von ihnen fast allein, habe ich, was ich von aller Wissenschaft zutiefst erwarte: nicht nur unerschöpfliche Belehrung, sondern eine Erhebung meines Daseins.
Möchte es Ihnen vergönnt sein, Ihren sprachphilos. Gedanken noch jene von Ihnen geplante, prägnante Form zu geben; es ist nur zu wünschen, daß dies an weithin sichtbarer Stelle geschehen möchte.
Damit ist allerdings schon gesagt, daß irgend ein schweizerisches Organ dafür kaum in Betracht kommen wird, es wäre denn, daß Sie an „Wissen und Leben“ dächten, was gegenwärtig unsere vornehmste, unlängst auf breiterer Basis ausgebaute Zeitschrift ist.
Wissen und Leben veröffentlicht hatte.Deutsche Literaturzeitung,
Ihre neueste Arbeit über das Baskische von Abhandl. d. Berl. Ak. d. W., 1922, 1-3.