Otto Jespersen an Hugo Schuchardt (20-05115) Otto Jespersen Bernhard Hurch Francesco Costantini Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.91 20-05115 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05115 Otto Jespersen Papier Brief 3 Seiten Gentofte 1903-10-05 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch Francesco Costantini 2007 Die Korrespondenz zwischen Otto Jespersen und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Otto Jespersen Gentofte 1903-10-05 Hugo Schuchardt Denmark Gentofte Municipality Gentofte Municipality 12.54601,55.74903 Korrespondenz Otto Jespersen - Hugo Schuchardt Korrespondenz Vorträge Publikationsversand Spracherwerb Publikationsvorhaben Übersetzung Verlage B. G. Teubner Verlag Phonetik Lautgesetze Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze Internationale Zeitschrift für allgemeine Sprachwissenschaft Techmers Zeitschrift Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Gentofte (Dänemark) 5/10 03 Hochgeehrter herr,

Anbei erlaube ich mir Ihnen ein heftchen O.J., Sprogets Begyndelse (Barnets Sprog. Sprogets Oprindelse). Grundrids ved folkelig Universitetsundervisning. Kopenhagen: Swan Sonnenschein, 1903. zu senden, das nur als leitfaden für die zuhörer einer populären vorlesungsreihe bestimmt ist, also nicht als wissenschaftliche leistung beurteilt werden darf. Es wird Ihnen aber zeigen dass ich mich jetzt u. a. mit einem gegenstand beschäftige, über den wir früher ein wenig korrespondiert haben: die kindersprache. Ich hoffe seinerzeit ein grösseres buch darüber zu schreiben.

Was mir aber eigentlich diesmal die veranlassung giebt Ihnen zu schreiben, ist der umstand, dass mein buch "Fonetik" O.J., Fonetik: en systematisk fremstilling at læren om sproglyd. Kopenhagen: Schubothe, 1897-1899. jetzt auf deutsch erscheinen soll. Der verleger, B. G. Teubner, wollte aber nicht ein so grosses buch wie das dänische ist, verlegen, und ich bin deshalb genötigt gewesen es bedeutend zu kürzen, und ferner das buch in zwei teile zu zerschneiden. Der erste ist schon zur hälfte gedruckt und wird noch in diesem herbst unter dem titel "Lehrbuch der Phonetik" O.J., Lehrbuch der Phonetik. Leipzig: Teubner, 1904. erscheinen. Ein zweites, davon unabhängiges band wird "Phonetische Grundfragen" O.J., Phonetische Grundfragen. Leipzig: Teubner, 1904. getauft und soll die allgemeineren fragen nach der besten aussprache, der konstruktion eines passenden lautschriftsystems, systematik der sprachlaute u. dgl. behandeln. Jetzt habe ich aber lust bekommen, den rahmen noch weiter zu ziehen als in dem dänischen buche, so dass ich die alte frage von der ausnahmslosigkeit der lautgesetze noch einmal aufnehme. Meine alte erstlingsabhandlung, die Sie seinerzeit so günstig beurteilten und die ich, von Ihnen aufgemuntert, auf deutsch in Techmer’s Zeitschr. veröffentlichen liess, wird dort natürlich jetzt sehr wenig gelesen. Ist sie aber auch jetzt wertvoll genug um einen neudruck zu verdienen? Darüber möchte ich Ihr urteil hören. Einiges in der abhandlung bezieht sich zwar zu viel auf bestimmte streitschriften jener periode und könnte ja auch ausgelassen werden; das meiste scheint mir aber nicht von dem, was in der zwischenzeit über diese fragen geschrieben ist, besonders berührt. So viel ich weiss, ist Wechsslers buch "Giebt es lautgesetze?" Wechssler, E., Giebt es Lautgesetze? Halle: Niemeyer, 1900. nie ausführlich beurteilt worden, und doch finde ich daselbst sehr vieles fragliche, unbewiesene behauptungen und unklare gedanken, so dass es sich vielleicht lohnen würde, dem buch eine genauere prüfung zu widmen. Der verleger hat mir aber nur eine begrenzte zahl von bogen gestattet, so dass ich um raum für die alte abhandlung und einen anhang über Wechssler usw. zu gewinnen verschiedenes aus der Fonetik auslassen oder bedeutend kürzen müsste.

Es würde mir ausserordentlich lieb sein, wenn Sie mir in dieser anlegenheit raten würde[n], da Sie es viel besser als ich entscheiden können, ob etwa eine erneute auseinandersetzung über die alte streitfrage wünschenswert sein würde.

Vielleicht haben Sie selbst über Wechssler geschrieben; in diesem fall würde ich für einen hinweis sehr dankbar sein.

Ihr hochachtungsvoll ergebner Otto Jespersen