Anna von Zwiedineck an Hugo Schuchardt (20-13077)

von Anna von Zwiedineck

an Hugo Schuchardt

Unbekannt

14. 08. 1898

language Deutsch

Schlagwörter: Schuchardt, Malvine Zwiedineck, Margarethe von Wien

Zitiervorschlag: Anna von Zwiedineck an Hugo Schuchardt (20-13077). Unbekannt, 14. 08. 1898. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2021). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.9006, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.9006.


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Samstag 14. [August 1898?]1

Zur Richtigstellung feststehender Thatsachen folgende Mittheilung: Es ist wahr, daß Gräfin A… M… von ihrem Vater wegen einer dummen Liebesgeschichte weggeschickt wurde u. z. nach Wien zu Graf Szecsen – Obersthofm. s. M.2 Lieutenant St …. von Belgien ist der Angebetete er soll wirklich um sie angehalten haben – eine weitere Tragik hat die Geschichte keineswegs! |2| Sie spielt übrigens in der aller- allerneuesten Zeit, in der Gegenwart – für die existirt noch keine Professur, darum war mein Mann nicht informirt.

Das nicht mehr ganz jugendliche Alter der Angeklagten ist in diesem Falle ein Milderungsgrund – nicht wahr?

Bon voyage und küssen Sie Ihrer verehrten Mama in meinem & meiner Greta Namen aufs ehrerbietigste die Hände.

Herzlichst

Anna Zwiedineck


1 Zu diesen Zeitpunkt besuchte Schuchardt seine Mutter in Gotha. Möglich wäre auch April oder September/Oktober 1897, als Schuchardt ebenfalls in Gotha weilte.

2 Anton Graf Szecsen von Temerin (1819-1896)

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 13077)