Leo Reinisch an Hugo Schuchardt (68-09258)

von Leo Reinisch

an Hugo Schuchardt

Wien

20. 05. 1912

language Deutsch

Schlagwörter: language Deutsch Pöch, Rudolf

Zitiervorschlag: Leo Reinisch an Hugo Schuchardt (68-09258). Wien, 20. 05. 1912. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2021). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.8885, abgerufen am 19. 11. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.8885.


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W. 20.5.12.

Lieber Freund,

beifolgend die Auskunft über den Kavirondo. Den Brief Pöch’s1 brauchen Sie nicht zu retournieren. Vorläufig kann ich mich mit dem Jungen nicht einlassen, da ich das Suahili nicht praktisch beherrsche. Später wenn er mehr Deutsch kann, will ich mich doch wol mit ihm beschäftigen. Gegenwärtig stecke ich wieder im Nuber. Prof. Junker2 hat eine Wagenladung Texte des Kenzidialektes gebracht, di3|2| ich doch durchsehen muß. Bisher habe ich an 70 Folioseiten durchgegangen u. darin viele interessante Aufschlüsse für mich gefunden.

Herzlich grüßend

Ihr
L Reinisch


1 Rudolf Pöch (1870-1921), österr. Mediziner, Ethnograph u. Anthropologe; vgl. HSA 08887.

2 Hermann Junker (1877-1972), kathol. Priester, deutsch-österr. Ägyptologe, leitete im Winter 1909/10 von Kairo aus die erste offizielle österreichische Grabung in dem kleinen Ort Tura, wo reiche prähistorische Funde gemacht wurden.

3 So meist Reinischs Schreibung des weiblichen Relativpronomens „die“!

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 09258)