Ernst Julius Beyer an Hugo Schuchardt (01-01003) Ernst Julius Beyer Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.8772 01-01003 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 01003 Ernst Julius Beyer Papier Brief 3 Seiten Eisleben 1877-01-23 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2022 Die Korrespondenz zwischen Ernst Julius Beyer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Ernst Julius Beyer Eisleben 1877-01-23 Hugo Schuchardt Germany Eisleben Lutherstadt Eisleben Lutherstadt 11.54835,51.52754 Korrespondenz Ernst Julius Beyer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Eisleben, den 23. Januar 1877 Sehr geehrter Herr Professor!

Wie ich schon einmal in ähnlicher Angelegenheit Ihre Güte in Anspruch genommen habe, wage ich es, durch eigentümliche Verhältnisse veranlaßt, wiederum, Sie mit einer Bitte zu behelligen. Ich habe nach Ablegung meines Staatsexamens und Ableistung des Probejahres an der Klosterschule in Roßleben, die Ihnen vielleicht bekannt ist, das Mißgeschick gehabt, für diesen Winter auf eine Anstellung verzichten zu müssen, nachdem gerade in der letzten Woche meines Probejahres mehrere Blutstürze auf einen wahrscheinlich schon vernachlässigten Katarrh in meiner Lunge aufmerksam gemacht hatten, der sorgfältige Ruhe und Pflege erforderte. Mein ursprünglicher Plan, im Winter nach England zu gehen, wurde dadurch undurchführbar, ich mußte mich statt dessen mit einem Aufenthalt in der Heilanstalt zu Falkenstein im Taunus begnügen, wo Lungenkrankheiten in der Art wie in GörbersdorfBekanntes Lungensanatorium im damaligen Schlesien (heute Sokołowsko). behandelt werden. Nach siebenwöchentlichem Aufenthalte daselbst kehrte ich hierher zurück, um im Elternhause die im Ganzen erfolgreiche Kur zu vollenden. Ich bin jetzt wieder so weit hergestellt, daß ich Ostern wieder eine Stelle annehmen könnte. Indessen veranlaßt mich sowohl der Wunsch, durch einen längeren Aufenthalt im Süden mich für das ganze Leben vor Rückfällen zu schützen, als auch der, in’s Ausland zu kommen, bevor ich mich durch eine definitive Anstellung binde, zu dem Entschlusse, wo möglich auf mehrere Jahre nach Italien zu gehen. Da aber die Ausführung desselben mir nur möglich ist, wenn ich eine Hauslehrerstelle oder etwas Aehnliches annehmen kann, so darf ich mir Ihnen gegenüber wohl die Bitte erlauben, daß Sie sich meiner erinnern, falls eine Anfrage nach einem Hauslehrer oder Erzieher, der nach Italien zu gehen bereit ist, an Sie gerichtet werden sollte. Abschriften meiner Zeugnisse vom Staatsexamen und Probejahr könnte ich sofort zur Verfügung stellen. Verzeihen Sie, darum bitte ich noch, Herr Professor, daß ich gerade Ihre Zeit durch mein Gesuch in Anspruch nehme. Ich glaube aber, daß für mich gerade dieser der beste Weg ist, mein Ziel zu erreichen, und hoffe, dabei auf die Güte und Nachsicht rechnen zu dürfen, mit der Sie in Halle sich mehrfach meiner angenommen haben.

In dieser Hoffnung empfehle ich mich Ihnen als Ihr dankbar ergebener Schüler Dr. Beyer