Marie Jud an Hugo Schuchardt (02-05232)
von Marie Jud
an Hugo Schuchardt
30. 01. 1922
Deutsch
Zitiervorschlag: Marie Jud an Hugo Schuchardt (02-05232). Zürich, 30. 01. 1922. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.8748, abgerufen am 06. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.8748.
SPRENSENBÜHLSTRASSE 14, 30. Jan. 22
ZÜRICH VII
Verehrter Herr Professor,
Zu Ihrem Geburtsfeste, das für Sie, trotz allem Leid, zu einem hellen Freudentag werden möge, bringe auch ich mit unseren beiden Buben Ihnen die wärmsten Glückwünsche dar!
Als praktische Hausfrau dachte ich mir, dass Sie die vielen Huldigungsbriefe u. all die treuen Ehrungen von nah u. fern gemütlicher geniessen können, wenn ein Schweizerpäckli mit einem Geburts- |2| tagsmumpfel u. – Kaffeeschluck für ein kleines Plus von äusserem Behagen sorgt. Ich möchte es aber nicht als „Wohltat“, sondern als einfachen Verehrungsgruss aufgefasst sehen!
Gleicherweise soll die beil. kleine Speisung Ihrer Markenschachtel auf die Zeit vermehrter Korrespondenz hin – ein Wert einiger Schweizerrappen – als praktischer „Haushaltsgedanke“ angesehen werden, über den Sie, hoffe ich, nie ein Wort verlieren.
Wie gern würden wir Ihnen, lieber Meister, am 4. Febr. |3| selber mit starkem Händedruck danken u. froh in Ihr geistvoll blitzendes Auge schauend, geloben, Ihr Forscher-Vermächtnis in die Zukunft zu tragen –
In herzlichem Gedenken u. treuer Ergebenheit
Ihre
Marie Jud.