Hugo Schuchardt an Jakob Jud (38-HSJJ04) Hugo Schuchardt Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.8518 38-HSJJ04 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Schweiz Bern Universität Bern AIS Archiv HSJJ04 Hugo Schuchardt Papier Brief 4 Seiten Graz 1917-02-02 Frank-Rutger Hausmann 2019 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Jakob Jud Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1917-02-02 Jakob Jud Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Jakob Jud Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Jaberg-Archiv, Universität Bern (Institute für Romanische Sprachen und Literaturen und Jaberg-Bibliothek). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Jaberg-Archiv, Universität Bern (Institute für Romanische Sprachen und Literaturen und Jaberg-Bibliothek). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Jaberg-Archiv, Universität Bern (Institute für Romanische Sprachen und Literaturen und Jaberg-Bibliothek). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Jaberg-Archiv, Universität Bern (Institute für Romanische Sprachen und Literaturen und Jaberg-Bibliothek).
G. 2.2. ‘17 Lieber Freund,

In meinem gestrigen Brief habe ich ganz auf den Schluß des Vorigen vergessen. Vor Kurzem äußerte ich zu einem Kollegen, daß der Sprachforscher deshalb so langsam vorwärts komme, weil ihm beständig etymologische Knüppel zwischen die Füße geworfen werden. Gerade ein solcher wie der von Ihnen gespendete würde meine Zeit und meine Kraft allzu sehr in Anspruch nehmen. Meine Kraft – das Wälzen der Wörterbücher wird mir immer saurer. Von dem Atlas ling. will ich nicht reden; eine halbe Stunde Hin- und Herwerfen der Mappen hat mich neulich sehr mitgenommen. Einer kleinen Romanistin zwar, Fräulein D.r R. L. (die Wiener sagen Fexen wie sie sind, jetzt Frau D.r zu Unverheirateten) scheint die längere Handhabung dieses Werkes sehr gut bekommen zu sein; sie hat rosige Farben und dabei hat sie cercueil bearbeitet, Rosl Lipovsky, Die Namen des Sarges im Galloromanischen: onomasiologische Studie , Phil. Diss. Graz 1916 (Gutachter: Zauner u. Ive). Im Briefverzeichnis findet sich (HSA 06541) ihre auf den 4.1.1917 datierte Visitenkarte. Das Gutachten ihrer Diss. ist digitalisiert; Demnach wurde die Verf. 1861 in Banjaluka geboren und studierte in Graz. Die Datei des OBV nennt als Verfasser dieser Diss. fälschlich einen „Richard Lipovsky“! das anfangs mit angegangene berceau wurde wegen zu starker Umfangsvermehrung (oder aus Schamhaftigkeit?) wieder eingesargt. In den Prüfungszimmern sollte für Romanisten ein Kraftwerker aufgestellt werden; wer unter einer gewissen körperlichen Leistung bleibt, werde auch unfähig für die Wissenschaft erklärt.

Also kurz:

Sohn, da hast du meinen Speer Meinem Arm wird er zu schwerAltes Volkslied: Sohn, da hast du meinen Speer! meinem Arm wird er zu schwer. Nimm den Schild und dies Geschoss! Tummle du hinfort mein Ross! Siehe, dies nun weisse Haar deckt der Helm schon fünfzig Jahr’; Jedes Jahr hat eine Schlacht Schwert und Streitaxt stumpf gemacht.

Hier was ich tun würde. Ich untersuchte zunächst ob die Begriffe „Zweihandvoll“ und „Handvoll“ getrennte Bezeichnung haben, gegensätzliche usw. und welches die ursprüngliche Bedeutung ist.Vgl. Brief 05181. So ist z.B. nach Schmeller Gauffen „die Höhlung der Hand, noch öfter die Höhlung der zusammengefügten“ [das letztere ist das Urspr.]Johann Andreas Schmeller, Bayer. Wörterb. 1/1, 865. so sloven. prgišcare 1) die Handvoll 2) beide Hände voll, perišče 1) die Gäspe 2) die Handvoll, peščiča nur die Handvoll. Ital. giumella, manata = kymr. mawaid (2), munaid (1) usw. …

Ich stoße auf keinen Ausdruck der zwei o. ä. in dem Wort für ,Gäspe‘Gaspa, Gespe, Göspe und Geuspe, altes Volumenmaß für trockene Waren.. enthielte. Nun fällt mir ein, daß ich in meiner Berb. H. Schuchardt, Berberische Hiatustilgung , Wien: Hölder, 1916 (Sitzungsberichte d. Wien. Ak. 182, 1-60). ein berb. dafür erwähnt habe (38) ihenfaser zum Sing. ahenfus: Berb. a-fus bed. ,Hand‘, in einer Md.„Mundart“. auch ,fünf‘ und das ist ein sehr häufiges Vorkommnis. bask. bost, bortz 5 wird auch eigentlich ,Hand‘ sein; ist mit kelt. bass, bóz verwandt (BoisacqÉmile Boisacq, Dictionnaire étymologique de la langue grecque. Étudiée dans ses rapports avec les autres langues indo-européennes , Heidelberg: Winter, 1916. will von der Hinzuziehung von ἀγοστός nichts wissen)! Ich kann, wie gesagt, die romanischen Formen nicht zusammensuchen. Wie steht es denn mit span. almuerza, alumeza, almuesta? Das bearn. mousto stammt aus dem Aspetal,Vallée d’Aspe, Pyrénées françaises, située dans le département des Pyrénées-Atlantiques et la région Nouvelle-Aquitaine. also von der baskischen Grenze und erinnert sehr an bost. Überall eröffnen sich Spaziergänge die mich reizen, die ich aber nicht verwirklichen kann.

Ich schrieb gestern Diachronie wo ich Synchronie meinte; das vertraute Wort gesellte sich zu einem vertrackten Begriff.

In Eile Ihr getreuer HSch