Hugo Schuchardt Archiv

23 VIII 16.

Verehrter Meister,

Das Buch von Saussure¹ geht heute nachmittag an Sie ab: es wird mich lebhaft interessieren, was Sie davon sagen. Eigenartig ist das Buch schon deshalb, weil es ein „Einsamer“ geschrieben, der mit einer Reihe von Problemen völlig ohne Contakt mit andern sich selbst abzufinden versucht hat. – Betreff H. Gaidoz² wende ich mich an H. Thomas,³ der mir gewiss Auskunft erteilen wird. Dass Sie Ihre „carteggi“ so sorglich ordnen, ist sehr erfreulich: gerade für die Geschichte der romanischen Philologie müssen sie recht interessantes bieten. Wenn sie je die rätischen (bündnerischen) |2| Briefe dem Rätischen Wieticon⁴ zur Verfügung stellen könnten, wäre es Ihnen gewiss dafür dankbar. Gestern habe ich H. Prof Gauchat die erfreuliche Mitteilung von dem Erscheinen der Bibliographie gemacht.⁵ Sie können sich denken, wie sehr uns diese Aussicht erfreut, mit einem Blick den Standort gewisser entlegener Arbeiten zu finden. Wenn Sie Separata früherer Arbeiten wiederfinden, so wäre ich Ihnen dafür sehr dankbar!

Beste Wünsche von Ihrem ergeb.
J. Jud.