Hermann Ammann an Hugo Schuchardt (01-00070) Hermann Ammann Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.8156 01-00070 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 00070 Hermann Ammann Papier Brief 4 Seiten Freiburg im Breisgau 1920-11-29 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2022 Die Korrespondenz zwischen Hermann Ammann und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hermann Ammann Freiburg im Breisgau 1920-11-29 Hugo Schuchardt Germany Freiburg im Breisgau Freiburg im Breisgau 7.85222,47.9959 Korrespondenz Hermann Ammann - Hugo Schuchardt Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Freiburg i. Br., 29.11.20 Sternwaldstr. 28 Hochgeehrter Herr!

Ihr mir freundlichst übersandter Aufsatz über Sprachursprung (III) war mir bereits bekannt und hatte mein lebhaftes Interesse erregt, da ich in meiner noch nicht gedruckten Habilitationsarbeit über Homerische Wortstellung und Satzstruktur Ammann, Untersuchungen zur homerischen Wortfolge und Satzstruktur, 1: Allgemeiner Teil, Freiburg i. Br.: Boltze, 1922. auf ähnliche Fragen gestoßen bin. Um so willkommener ist mir der Besitz Ihrer Arbeit. Ich erlaube mir einen Abdruck meines Aufsatzes „Vom doppelten Sinn der sprachlichen Formen“ beizufügen, der den Begriff des Subjekts

als Beispiel für den Doppelsinn der sprachlichen Form verwendet, wobei die am griechischen Material erwachsenen Überlegungen eingearbeitet sind.

Gleichzeitig möchte ich mir nun erlauben, in einer andern mich lebhaft beschäftigenden Frage ihre gütige Auskunft zu erbitten. Ich gedenke im Januar in der hiesigen „Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft“ über das Problem der Weltsprache zu sprechen und möchte diese Frage in ihrer über das Praktische hinausgehenden Bedeutsamkeit und Tiefe erörtern. Es scheint mir, daß gerade der Indogermanist allen Anlaß hat, zur Zerstreuung der Mißverständnisse und Vorurteile beizutragen,

die die Brugmann-Leskiensche Schrift in den autoritätsgläubigen Kreisen der Gebildeten Deutschlands und nicht zuletzt der Gelehrtenwelt verbreitet hat. Karl Brugmann / August Leskien, „Zur Frage der Einführung einer künstlichen internationalen Hilfssprache“, Indogermanische Forschungen: 22, 1908. Es war schon nicht ganz leicht, einige Literatur über die Geschichte der Weltsprachenidee zu bekommen, da hier am Ort fast gar nichts vorhanden ist und die wissenschaftlichen Kataloge mit vornehmem Schweigen über solche Erscheinungen hinweggehen. Gänzlich fehlen mir aber Daten für die jüngste Entwickelung seit und nach dem Kriege. Da Sie, hochgeehrter Herr selbst in der Weltsprachenfrage das Wort ergriffen haben Vgl. insbes. Schuchardt, “Weltsprache und Weltsprachen”. An Gustav Meyer von Hugo Schuchardt. Straßburg: Trübner. 1894, 3-54. und vielleicht mit dem Schöpfer der Idee noch in Verbindung Wilhelm Ostwald (1853-1932), deutscher Chemiker; vgl. HSA 08424-09426.

stehen, wage ich Sie um einen Fingerzeig zu bitten, auf welchem Wege ich mir über den gegenwärtigen Stand der der Ido-Bewegung Kenntnis verschaffen könnte. Ich würde es sehr bedauern, wenn sie eingeschlafen wäre, und rechne mit der Möglichkeit, sie von Deutschland aus neu zu beleben. Das Esperanto scheint ja den Krieg überdauert zu haben.

In vorzüglicher Ergebenheit bin ich Ihr Hermann Ammann

Privatdozent