Hugo Schuchardt Archiv

[Deutsche Reichspost
Postkarte, HEIDELBERG 25-8-98]¹
Heidelberg, 24/8 98.

Lieber Freund,

Du schreibst, in Deinem Fall wäre das photolithographische Verfahren ausgeschlossen, da es sich um Exx. öffentl. Bibliotheken handle. Dies trifft doch aber nur zu für das anastatische Verfahren, weil bei diesem das Original halb zerstört werden muß. Was den Preis der photolith. Reproduktion betrifft, so hoffe ich Dir demnächst Näheres mittheilen zu können, da ich mir von 2 Firmen die Preise erbeten habe. Schreibe mir aber doch noch, wie groß das Format ist u. wieviele Copien zu machen wären. Bei einer Anzahl von 200 u. mehr Exx. reduzieren sich, soviel ich weiß, die Kosten für die Aufnahmen sehr bedeutend.

Aus der Arsenalbibliothek² habe ich noch nie etwas kommen lassen, doch glaube ich, daß man auch auf dieser pariser Bibliothek so liberal u. coulant ist wie auf der Bibl. nationale. Ehe Du den diplomatischen Weg beschreitest (was ja in jedem Falle nöthig sein wird),³ wird es gut sein, bei dem Bibliotheksvorstand erst brieflich anzufragen. Oder hast Du Beziehungen zu Omont?⁴ Dieser wird Dir sofort Auskunft geben können.

Ich freue mich, daß Du demnächst herkömmst.⁵ Schreibe mir jedenfalls vorher den Tag, damit wir uns nicht etwa verfehlen. Hoffentlich gestaltet sich Dein Befinden recht bald wieder befriedigend.

Mit besten Grüßen
K. Zangmeister