Karl Zangemeister an Hugo Schuchardt (03-12945)
an Hugo Schuchardt
01. 04. 1867
Deutsch
Schlagwörter: Henzen, Wilhelm Marquardt, Joachim Gotha Zangemeister, Karl (1867) Le Blant, Edmond (1856)
Zitiervorschlag: Karl Zangemeister an Hugo Schuchardt (03-12945). Berlin, 01. 04. 1867. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2020). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.8117, abgerufen am 27. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.8117.
Herrn Dr. phil. Schuchardt
|2|Berlin d. 1. April 1867.
Lieber Schuchardt,
ich schicke Dir jene Notiz in solcher Kürze, weil ich glaubte, das betreffende Heft des Bull. sei bereits in Gotha.1Henzen2 wenigstens hat mir schon vor 14 Tagen geschrieben, es sei an Marquardt3 abgegangen. Ich habe es nämlich auf Wunsch Marq. durch Vermittelung Mommsens durchgesetzt, daß die Goth. Bibl. das Bull. monatlich erhält.
Ich komme im Laufe dieser Woche nach Gotha zurück, sonst würde ich Dir mein Exemplar von hieraus zuschicken.
Bull. Sardo I, 19, 1 steht:
SO! SO!
HC IACET BENE MEMORIA
Cean-Bermudez Madrid 1832 p. 195 lautet die erste Inschrift dieser Seite so: (die Inschriften sind nicht numerirt)
PAEDATURA
::::::::::::::::::: T. L. VALENTIS Astorgo (in prov. Tarracon, siete leguas de la de Leon)
:::::::::::::::::: ZOELAE
was meinst Du mit Deiner Frage „wann“?
|3|Le Blant4 n. 535 des Textes
HIC QVIES für benememorius citirt er seine Inschr. „n. 59
CIT IN PACE BE 376. 476. 551 etc.
NE NE NORIVS u. die spanische in der Rev. archéol. 1860
VITALIS QVIVI Novembre (iscr. Trilingue déc. à Tortose?
XIT ANNIES
XXXII
Dieselbe n. 432 der Tafeln s. Beilage
Du sprichst ja in Deinem Werk nirgends über vocuus etc. (statt vacuus)
Garucci‘s Iscr. Reat. sind auf der hiesigen Kgl. Bibliothek nicht vorhanden. Mommsen, welcher sie jedenfalls besitzt, ist seit 14 Tagen nach Oberitalien abgereist. Die Bonner Bibliothek ist übrigens für solche Werke sehr vollständig. Schreibe doch an Dr. Klette, Custos der Un. B. deswegen.5
Was meinst Du für eine Unterstützung die Dir die Akademie auf Deiner ital. Reise zu Theil werden lassen soll. Durch das Institut wirst Du eigentlich ohne besondere Empfehlung der hiesigen Akademie für die betreffenden Sammlungen in Rom etc. |4| Permesso etc. erhalten. Doch wir können mündlich bald darüber uns auslassen; ich komme wohl nächsten Sonnabend, spätestens Anfang nächster Woche nach Gotha zurück.
In dem Februar Bullettino, das ich dieser Tage erhielt, stehen von mir mehrere Graffiti. pariens (statt paries), wie Indigens
Also auf baldiges Wiedersehen!
Mit bestem Gruße
Dein
Karl Zangenmeister
B. 1.4.67.
Mittelstrasse 5.
[es folgt ein aufgeklebter Zettel]
Le Blant Taf. 71
432
HIC QVIES-
CIT IN PACE BE
NE NENORIUS
VITAL REVIVI
XIT ANNIES
XXXII6
1 Karl Zangemeister, „Graffiti e dipinti pompeiani“, Bullettino dell’Istituto di Corrispondenza Archeologica 1867, 50-57.
2 Wilhelm Henzen (1816-1887), Klass. Archäologe und Epigraphiker, seit 1853 Mitglied der Hauptredaktion des CIL, residierte lange in Rom, wo er auch verstarb.
3 Joachim Marquardt (1812-1882), deutscher Altphilologe; seit 1859 Direktor des Gymnasium Ernestinum in Gotha; vgl. HSA 06865.
4 Inscriptions chrétiennes de la Gaule antérieures au VIIIe siècle / réunies et annot. par Edmond LeBlant, Paris: Didier, 1856.
5 Anton Klette (1834-?), deutscher Bibliothekar, seit 1856 Custos der Seminarbibliothek für Klass. Philologie, später in Jena.
6 Dieser Text stimmt nur annähernd mit den auf den S. 432-422 abgedruckten in les Inscriptions chrétiennes de la Gaule antérieures au VIIIe siècle / réunies et annot. par Edmond LeBlant, Paris: Didier, 1856 überein. Auch sind die Tafeln dort nicht nummeriert.