Alphons Leopold Mielich an Hugo Schuchardt (07-07363)
an Hugo Schuchardt
22. 01. 1897
Deutsch
Zitiervorschlag: Alphons Leopold Mielich an Hugo Schuchardt (07-07363). Dornbach bei Wien, 22. 01. 1897. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.8073, abgerufen am 18. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.8073.
Dornbach, Promenadegasse 5
Am 22./1. 1897.
Hochgeehrter Herr Professor! –
Zu meinem Bedauern muss ich constatiren dass der Psalter weder früher noch jetzt den Rückentheil anhaften hatte! – Sie sich daher jedenfalls in der Vorstellung geirrt hatten – welche Sie annehmen liess – es wäre gewesen. –
Sehr hätte mich interessirt zu erfahren ob die beigegebenen losen Blätter für Ihre Zwecke von Werth, da ich vor einigen Tagen Nachricht von Cairo bekam, worin unter anderem auch die Mittheilung enthalten war, dass solche Blätter noch vorhanden –
Kommen Sie nie nach Wien? – Es würde mich gewiss sehr freuen – |2| Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, wobei ich Gelegenheit fände manches mit Ihnen zu besprechen – und dadurch sicherlich in die Lage kommen könnte bei meinen vielen Reisen – besonders im Oriente – manches für Sie Interessante und Schätzenswerthe aufzufinden, resp zu erwerben. –
Wenn man bei Ankauf von H. Sch-1 etc einen Rückhalt bezüglich deren Werthschätzung hat – ist’s immer leichter und zuversichtlicher. –
So liegt derzeit, vor kurzem angekommen eine Pergament Rolle bei mir – welche, wie ich vermuthe, arm. oder iberischen Inhaltes ist;2 hätten Sie wohl die Liebenswürdigkeit gegebenen Falls (sofern dieselbe iber. ist) mir deren Inhalt in grossen |3| Zügen bekannt zu geben wenn ich sie Ihnen zusenden würde –
Seit ich die Vermittlung für den Verkauf der letzten H. Sch übernommen und denselben durchgeführt, werde ich von allen Seiten angegangen – was mir wirklich schon ein wenig zu viel wird … –
Ich wäre Ihnen für einige Zeilen Nachricht sehr verbunden –
Mir vorzüglicher Hochachtung
Ihr ergebener
A. L. Mielich
1 „Handschriften“
2 Schuchardt hat sie für 25 fl. erstanden, vgl. HSA 07367. Es handelt sich um die heutige Sign. Graz, UB Hs. 2058, 5 (Johannes Chrysostomos).