Hugo Schuchardt an Pio Rajna (7-6)
von Hugo Schuchardt
an Pio Rajna
16. 12. 1897
Deutsch
Schlagwörter: Literaturbeschaffung Fernleihe Bibliotheken und Bibliothekswesen Fischereigeräte Fachsprachen Leo S. Olschki Nachsendung Reflexion über Forschung Forschungsfelder Schuchardts Targioni Tozzetti, Adolfo Targioni Tozzetti, Adolfo (1871–1874)
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Pio Rajna (7-6). Graz, 16. 12. 1897. Hrsg. von Luca Melchior (2012). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.806, abgerufen am 11. 11. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.806.
Graz, 16 Dez 97
Verehrter Freund und Kollege!
Ich beunruhige Sie heute in einer Angelegenheit die Ihnen auf den ersten Blick sehr fremdartig erscheinen wird. Und doch sind es Romanische Etymologieen, behufs deren ich wünsche das Werk Ihres Kollegen Targioni Tozzetti La pesca in Italia (5 volumi)1|3| zu konsultieren. Ich habe versucht in Triest es auszuleihen aber es befindet sich weder in der Biblioteca comunale, noch in der des Museo civico di St. nat., noch sonstwo. Man antwortete mir, es sei selten, ich thäte am Besten mich an den Verfasser selbst zu wenden. Schon war ich im Begriff dies zu thun, als mir wegen einer solchen direkten Belästigung sehr begründete Bedenken aufstiegen.
Ecco i punti intorno ai quali spererei di trovare dei ragguagli nella suddetta opera.
1. Conoscere le differenti |4|espressioni dialettali per quella pertica che usano per frugare nell’acqua e spingere i pesci verso la rete (frugone, frugatojo, tenta, batarelo, mataruss, sbordon, ecc.)
2. Quelle delle reti correspondenti [sic], sopratutto della categoria delle guade, franc. troubles ossia trubles (che, secondo di mè [sic] viene dal troubler l’eau avec la bouille)
3. Essere informato sopra tutte le circostanze che si riferiscono alla caccia di pesci in questione: dove, come, quando si adopera se è proibita ecc. Come nel |5| libro del T. si devono trovare dei documenti, potrei probabilmente tirarne anche dei rischiarimenti storici.
Si tratta per me di sapere: se sarebbe possibile di avere da costì, a mie spese e a mio rischio (forse per mezzo del libbraio [sic] Olschki) il libro del T., che rimanderei dopo poco tempo (forse una quindicina di giorni) alla persona o all’istituto che m’avrebbe reso il favore di prestarmela.
Abbia la bontà di mandarmi quattro parole in cartolina appena che abbia ricevuto questa, soltanto perché io sappia che l’aricevuta [sic].
|6|Nur damit ich weiss ob Sie mein Brief wirklich getroffen hat. Wenn ich diese Nachricht nicht bekomme, schreibe ich an irgend einen Andern. In Italien nämlich scheint es, wenigstens bei den Gelehrten, eine sehr verbreitete Sitte zu sein, im Falle sie, auch auf längere Zeit, von ihrem gewöhnlichen Wohnort abwesend sind, sich die Briefe nicht nachschicken zu lassen.
Sie sehen, ich kann mich nie in höheren Sphären wie z.B. die der Liebeshöfe aufschwingen, ich krieche immer am Boden dahin, im Vulgärlatein, in Jargons und Mischsprachen – und nun gar im Wasserschlamm aus dem die Fische aufgescheucht werden.
Ich hoffe dass es Ihnen gut |7| geht; ich freue mich dessen was Sie leisten und gedenke immer gern unseres Liebesmahles von Bologna, an dem Sie so viel Liebenswürdigkeiten entfalteten.
Mit herzlichem Grusse
Ihr ergebenster
Hugo Schuchardt
Ancora una volta.
Non si tratta di altro che d’avere il Suo consiglio in questo affare, – la Sua intercessione soltanto quando sarebbe senza difficoltà e senza incomodo per Lei.
1 Targioni Tozzetti, A. 1871-1872. La pesca in Italia, I, I-III. Genova: Tip. del R. Istituto sordo-muti.
Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Biblioteca Marucelliana, Firenze. (Sig. 6)
