Julius Cornu an Hugo Schuchardt (107-01816)

von Julius Cornu

an Hugo Schuchardt

Graz

16. 04. 1914

language Deutsch

Zitiervorschlag: Julius Cornu an Hugo Schuchardt (107-01816). Graz, 16. 04. 1914. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann und Katrin Purgay (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.7827, abgerufen am 20. 07. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.7827.


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Veturnus, lieber Freund, habe ich nicht erfunden; daher auch kein Sternchen bei dem Worte. In Forcellini‘s Lexicon findest du s. v. veternus unter b) veturnus erwähnt, welche Form einem alten, von Mai herausgegebenen Glossar entnommen ist. Näheres hierüber Forc. VI S. 7581

Die Erklärung der form veturnus, die du giebst,2 hat alle Wahrscheinlichkeit für sich

Ehrfurchtsvolle Grüsse,
der beiden getreuesten Gallegos.
16./IV. 19143

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1 Egidio Forcellini, Totius latinitatis lexicon (zahlreiche Auflagen).

2 Schuchardt, „Die Herleitungen aus dem Baskischen bzw. Iberischen in Meyer-Lübkes Rom. Etym. Wb. (bis S. 560)“, Revista Internacional de Estudios Vascos / Revue International des Études Basques 8, 1914, 325-337, hier S. 333 „veturnus (so in den Glossen II, 207, 49. IV, 190, 12. 401, 15) lebt in der Bedeutung ,Schlafsucht‘, ,tiefer Schlaf‘ fort, mit vertauschtem Geschlecht: *veturna, durch modorro beeinflusst: port. madorna, madorra, modorra, span. modorra; und übt nun wiederum seinen Einfluss auf die Bedeutung des Adjektivs aus: span. port. modorro schläfrig, mit der Drehkrankheit behaftet. Span. modorrarse überreif werden (vom Obst), wird eine Umbildung von madurarse sein“.

3 Zur Verwendung von „Gallegos“ s. o. Einleitung.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 01816)