Alois Pogatscher an Hugo Schuchardt (03-08891) Alois Pogatscher Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.6893 03-08891 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 08891 Alois Pogatscher Papier Brief 3 Seiten Oakhurst, London 1882-09-15 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2019 Die Korrespondenz zwischen Alois Pogatscher und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Alois Pogatscher Oakhurst, London 1882-09-15 Hugo Schuchardt United Kingdom Anerley Anerley -0.06389,51.40654 Korrespondenz Alois Pogatscher - Hugo Schuchardt Korrespondenz Bibelübersetzungen Informationsbeschaffung Publikationsvorhaben Englischbasierte Kreolsprachen Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Oakhurst Anerley S.E. England15. Sept. 1882 Verehrter Herr Professor!

Leider habe ich von den in Ihren letzten beiden Schreiben gewünschten Dingen nichts finden können. Dagegen kann vielleicht der eingeschlossene Brief, um dessen gelegentliche Rücksendung ich bitte, zu etwas führen. Ein englisches Schreiben an Mr. WatsonNicht identifiziert. selbst mit Berufung auf meinen Freund E. A. Sonnenschein Edward Adolf Sonnenschein (1851-1929), britischer Altphilologe, dessen Vater aus Mähren stammte. Er war Plautus-Spezialist. oder an mich mit genaueren Angaben, was wir in der fraglichen Angelegenheit thun sollen, wird hoffentlich Material schaffen. Ein Reverend, an den ich mich wandte, wies mich auf die englische Bibelgesellschaft; allein diese Leute treiben meist die reine Sprache der Eingeborenen; das mehr in der Luft schwimmende, unfaßbare Mixtum von europäischen und Negersprachen scheint ihnen zu unwichtig. Ich will aber bei nächster Gelegenheit die heiligen Bureaux betreten. British and Foreign Bible Society, gegr. 1804. Vgl. z.B. St. John III. 16. Bibel ; in most of the languages and dialects in which the British and Foreign Bible Society has printed or circulated the holy scriptures, London 1882.

So habe ich also das wenig tröstliche Bewußtein, für Sie, verehrter Herr Professor, bisher noch gar nichts gethan zu haben. Aber ich habe nach verschiedenen Seiten die Fühlhörner ausgetreckt und ganz unerwartet findet sich oft etwas. Somit gebe ich die Hoffnung nicht auf.

Mit Betrübnis habe ich die Mittheilung von ihrem fortwährend leidenden Zustande vernommen; ich will nur hoffen, daß ein schöner Herbst Erleichterung bringt. Wie lange soll das nur so fortgehn?

Meine Dinge gehen einen rechten Schneckengang. Die Volksetymologie liegt ganz bei Seite; der Herr Reverend hat sich wieder gerührt, lebt also noch. Im Herbste soll ein Buch erscheinen, kündigt er an, Abram Smythe Palmer, Folk-etymology; a dictionary of verbal corruptions or words perverted in form or meaning, by false derivation or mistaken analogy , London: Bell, 1882. Vgl. dazu Schuchardt an Henri Gaidoz (1.8.1883, HSA 032-SG 8): „Un de mes ci-devants auditeurs, M. A. Pogatscher, professeur à Graz, fait maintenant une excursion en Wales (Caernarvon, Llanberis); si vous le rencontrez, parlez-lui, c’est un jeune homme de bonnes dispositions scientifiques, mais de trop peu d’initiative. Il avait preparé une publication sur les étymologies populaires en anglais; mais il s’est découragé un Révérend ayant écrit quelque-chose sur le même sujet“. das in größerem Maßstabe für das Englische das thun soll, was Andresen’s Buch im kleinen für das Deutsche gethan hat. Karl Gustav Andresen, Ueber deutsche Volksetymologie , Heilbronn: Henninger, 1876 u. ö. Wir wollen sehn.

Von Trübner Vgl. Brief 08890. habe ich noch nichts gehört. Der Begriff der englischen Ferien ist sehr dehnbar und umfaßt auf alle Fälle den September, wo die Jagd eifrig getrieben wird.

Nächsten Montag ändere ich meine Wohnung, halte mich aber unter der neuen Adresse

16 Selby Villa Anerley S.E.

wie früher Ihrer Aufträge gewärtig.

Mit dem Ausdrucke meiner besonderen Hochachtung zeichne ich mich ergebenst APogatscher