Hugo Schuchardt an Reinhold Köhler (145-S.367-368)
von Hugo Schuchardt
Unbekannt
Deutsch
Schlagwörter: Volksliteratur Meyer, Gustav Schlossar, Anton
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Reinhold Köhler (145-S.367-368). Graz. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6796, abgerufen am 27. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6796.
[Einladungsschreiben / Rundschreiben]
Hochgeehrter Herr!
[S. 367-368]
Das Studium der Volksüberlieferungen erfreut sich jetzt in allen Ländern Europas eines ausserordentlichen Aufschwungs; insbesondere hat man, um die Hebung und die Verwerthung dieser Schätze zu fördern und zugleich zu vereinfachen, damit begonnen, Vereine in’s Leben zu rufen, deren Thätigkeit sich über ein fest abgegrenztes Gebiet erstreckt. Es haben sich die Unterzeichneten die Frage vorgelegt, ob nicht die Nachahmung eines solchen systematischen Vorgehens sich für unser an Volksdichtung, Volkssagen, Volkssitten, Volksglauben überreiches Innerösterreich empfehlen möchte. Da wir bei Ihnen, hochgeehrter Herr, Theilnahme und Verständnis für diesen Gegenstand voraussetzen, so erlauben wir uns, Sie zu einer Besprechung hierüber auf Mittwoch, den 7. Juni um 9 Uhr im Hotel „zur Stadt Triest“ höflichst einzuladen.1
In vorzüglicher Hochachtung
Prof. Dr. Gustav MeyerDr. Anton SchlosserProf. Dr. Hugo Schuchardt
1 Die Verfasser haben vergessen, den Ort (Graz) anzugeben. Das Hotel „zur Stadt Triest“ wurde 1905 in „Steirerhof“ umbenannt und 1989 abgerissen. Auch der Vereinsname wird (noch) nicht genannt.
2 Über die Tätigkeit dieses Vereins ließ sich nichts ermitteln.
Faksimiles: Die Verwendung dieses Exemplars im „Hugo Schuchardt Archiv” wurde von der Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs gestattet. (Sig. S.367)