Reinhold Köhler an Hugo Schuchardt (134-05716) Reinhold Köhler Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.6785 134-05716 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05716 Reinhold Köhler Papier Brief 2 Seiten Weimar 1881-05-09 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2019 Die Korrespondenz zwischen Reinhold Köhler und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Reinhold Köhler Weimar 1881-05-09 Hugo Schuchardt Germany Weimar Weimar 11.32903,50.9803 Korrespondenz Reinhold Köhler - Hugo Schuchardt Korrespondenz Universitätsbibliothek Graz Aberglaube Märchen Spanisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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[Weimar, 9.5.1881] Lieber Freund!

Es freut mich, daß ich Ihre Wünsche zum Theil erfüllen kann. Ich schicke Ihnen anbei die „Voyages faits … par M. M.“, das „Journal de Voyage“ und des G. Ens „Deliciae apodomicae …, Colon. 1609“. Ob letztgenannter Band mit der „Span. Reisebeschr. Col. 1609“ identisch ist, weiß ich nicht bestimmt, vermute es aber. Beiliegende Scheine schicken Sie mir unterschrieben zurück.

Vielen Dank für Ihren Brief vom 14. Febr.! Wenn Sie mir die Schrift von Marx über Poerio von der Grazer Univers.-Bibl. auf ganz kurze Zeit schicken wollen,Vgl. Schuchardts Brief vom 14.2.1881. wird mir dies ganz erwünscht sein, oder soll ich selbst mich direct an die Bibliothek wenden?

Über den Aberglauben in Calderons El escondido y la tapada weiß ich leider nichts.Vgl. Schuchardts Brief vom 14.2.1881.

Vor einigen Tagen erhielt ich einen Brief von A Machado, woraus hervor- geht, daß er eine von mir im März an ihn gerichtete Karte nicht erhalten hat. Wie lautet eigentlich seine Adresse? Er hat sie mir ein oder zwei mal geschrieben, aber recht undeutlich. Auch mir kündigt M. seine Cantos fl. an.Vgl. Schuchardts Postkarte vom 3.5.1881. Von Ihnen schreibt er:

El Sch. no me escribe tampoco. Á lo que parece no tengo la suerte de ser simpático á vos compatriotas. Como ha de ser!

Vor mehreren Wochen war Ihr RM Werner Richard Maria Werner (1854-1913), österr. Germanist, seit 1879 in Graz, wo er sich bei Richard Heinze habilitierte, aber 1886 nach Lemberg wechselte. hier, der mir recht gefallen hat. Von ihm erfuhr ich, daß G Meyer die albanesischen Märchen in Dozons Grammatik in deutscher Übersetzung herausgeben wird. Auguste Dozon, Manuel de la langue chkipe ou albanaise, Paris: Ernest Leroux, 1879 ; danach keine weitere Ausg. nachweisbar; vgl. aber Gustav Meyer, Kurzgefasste albanesische Grammatik mit Lesestücken und Glossar, Leipzig: Breitkopf und Härtel, 1888 . Ich hatte schon lange gewünscht, daß dies geschehen möge, und die Kunde war mir also sehr erfreulich.

Wissen Sie etwas über den Ursprung der spanischen sprichwörtlichen Redensart tomar las de Villadiego (Reißaus nehmen)?Alte Redensart, schon in der Celestina belegt. Villadiego war eine bedeutende Stadt nahe Burgos. Eine probable Deutung zielt auf die in Villadiego hergestellten und viel benutzten Satteltaschen. „ Otros la atribuyen a un aventurero de esta población, que durante la conquista de América tuvo que salir precipitadamente de algún lugar, o fue enviado a una misión de la que no regresó, haciéndose famosa su hazaña en el imaginario popular“. Ich wurde neulich darnach gefragt, finde aber in den wenigen Hilfsmitteln, die mir zu Gebot stehen, nichts. Vielleicht weiß man auch nichts, wie bei so vielen derartigen Redensarten.

Wie steht es mit der Berufung von Demelius, den ich zu grüßen bitte?Der Jurist Gustav Demelius wurde 1881 nach Wien berufen.

Mit herzl. Gruß Ihr Reinhold Köhler

Weimar,

9. Mai 1881.