Wilhelm Schmidt an Hugo Schuchardt (02-10106)
von Wilhelm Schmidt
an Hugo Schuchardt
21. 04. 1905
Deutsch
Schlagwörter: Ethnologie, Anthropologie, Volkskunde Bitte um Publikationsverleih Sprachwissenschaft Ido Mussafia, Adolf Wien Schuchardt, Hugo (1905) Ginneken, Jacques van (1904–1905)
Zitiervorschlag: Wilhelm Schmidt an Hugo Schuchardt (02-10106). Sankt Gabriel, 21. 04. 1905. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2019). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6616, abgerufen am 09. 12. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6616.
St. Gabriel, Mödling
21. April 1905.
Hochgeehrter Herr Professor!
Die Wahl, welche Sie in Ihrem liebenswürdigen Schreiben mir überlassen, macht auch in diesem Fall Qual. Ich will mich aber kurz entscheiden, und würde, da neben Sprachwissenschaft mich Ethnographie aller Gebiete lebhaft interessiert, für die gütige Übersendung der Festschrift für Herrn Professor Mussafia sehr dankbar sein.1 Ich spreche meine besten Wünsche für die baldige vollständige Wiederherstellung der Gesundheit aus und hoffe, so doch noch die Ehre zu haben, Herrn Professor Ende Mai in Wien sprechen zu können.
Das Buch von Ginneken S. J. ist mir sammt seinem Verfasser vollständig unbekannt.2 Es würde mich aber überaus interessieren, dasselbe kennen zu lernen, und ich wage fast die unbescheidene Bitte, wenn Herr Professor es für ein paar Tage entbehren könnte, es mir für diese Zeit zu einer kurzen Einsichtnahme überlassen zu wollen.
Indem ich mir erlaube, gesegnete Osterfeiertage zu wünschen, zeichne ich
in grösster Hochachtung
Euer Hochwohlgeboren
ergebener P. W. Schmidt
1 Hugo Schuchardt an Adolf Mussafia. [Festschrift zum 70. Geburtstag], Graz: Leuschner & Lubensky, 1905.
2 Jacobus van Ginneken, Grondbeginselen der psychologische taalwetenschap, Lier, 1904-1905. Ginnekens bekanntetes Werk Principes de linguistique psychologique: Grondbeginselen der psychologische Taalwetenschap; essai de synthese war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen. – Ginneken korrespondierte auch mit Schuchardt, vgl. Briefe 03768-03780.