Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (050-03396)

von Theodor Gartner

an Hugo Schuchardt

Wien

18. 04. 1885

language Deutsch

Schlagwörter: Reisen Universitätspolitik Universität Czernowitzlanguage Nordostkaukasische Sprachen (nacho-dagestanische Sprachen)language Deutsche Dialekte Schuchardt, Hugo (1884)

Zitiervorschlag: Theodor Gartner an Hugo Schuchardt (050-03396). Wien, 18. 04. 1885. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6552, abgerufen am 22. 05. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6552.


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V. H. Pr.!

Schweráck (mit dieser Betonung)1 und Hügel’s Faunzen2 sollen nicht weit von Wien vorkommen. – Undeutsch finde ich bei „Hör‘ ich“ nur den Gebrauch, den schrecklich häufigen Gebrauch (manchmal 2, 3mal innerhalb eines Satzes); den Conjunctiv setzt man in norddt. Gegenden oft dafür: „Er sei nicht zu hause“ meldete mir 1866 [e]in sächsischer Soldat, während der tschech. Soldat gesagt hätte: „Er ist, hör‘ ich, nicht zuhause“. – Mit Freude und Bewunderung vernehme ich Ihre orientalische Reise.3 – Im Ministerium scheint es jetzt Ernst zu werden mit Cz.

– Mit hochachtungsvollem Grusse

Ihr

ergebener

Gartner
Wien, am 18. April 85

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1 Schuchardt, Dem Herrn Franz von Miklosich, 66.

2 Vgl. 03352.

3 Im April dieses Jahres reiste Schuchardt nach Budapest; die wahrhaft „orientalische“ Reise (nach Ägypten) unternahm er erst 1903.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 03396)