Hermann Niemeyer an Hugo Schuchardt (12-07861)

von Hermann Niemeyer

an Hugo Schuchardt

Halle

08. 06. 1923

language Deutsch

Schlagwörter: Karras-Verlag Druckwesen Verlagsbuchhandlung Styria Schuchardt, Hugo (1923) Spitzer, Leo (1928)

Zitiervorschlag: Hermann Niemeyer an Hugo Schuchardt (12-07861). Halle, 08. 06. 1923. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6483, abgerufen am 09. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6483.


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Max Niemeyer
Verlag
Fernsprechanschluß 2218. Halle a. S., den 8.6.1923
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Filiale Halle a. S.
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Postscheck-Konto: Leipzig 46 136
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Herrn Geheimrat Professor Dr. Schuchardt, Graz1

Sehr geehrter Herr Geheimrat!

Ihren werten Brief vom 4. 6. habe ich erhalten. Ich erblicke in der Drucklegung Ihrer kleinen Einführung in das Baskische, erläutert an der Parabel vom verlorenen Sohn,2 keine besonderen Schwierigkeiten, besonders wenn die Schrift sich in einem so geringen Umfange von etwa 3 Bogen ausweist. Wenn die Drucklegung hier in Deutschland z. B. bei Karras möglich wäre, so glaube ich, dass ich die Sache ganz auf meine Kosten machen könnte. Vorsichtiger muss ich schon sein, wenn die Sache in Graz gedruckt wird, weil ich dann mit ausländischer Währung zu tun kriege, die augenblicklich sogar besser steht als die deutsche Mark, und deren Schwankungen ich nicht überblicken kann. In jedem Fall aber können Sie auf meine Mithilfe rechnen. Sollte ich auch von Mitte Juli bis Ende August von Halle abwesend sein, so wird meine Vertretung jedoch entscheidende Schritte in der Angelegenheit unternehmen können. Es würde mir nur lieb sein, zu erfahren, ob Sie an die Druckerei Styria in Graz gebunden sind.3

Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Brevier sich ganz ausgezeichnet verkauft hat. Ich glaube, dass wir in absehbarer Zeit eine zweite Auflage bringen können.4

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ihr sehr ergebener

Max Niemeyer


1 Schreib- und Interpunktionsfehler werden stillschweigend verbessert.

2 Schuchardt, Primitiae linguae Vasconum. Einführung in das Baskische, Halle (Saale): Niemeyer, 1923. – Am 11.8.1923 schreibt Schuchardt an Urquijo: „Der Verleger Max Niemeyer in Halle mit der Druckerei Karras, die vor einem Jahrzehnt ein Heft der R[evue] Ba[sque] gedruckt hat) bot mir ganz aus freien Stücken an, nicht nur, worum ich ihn befragt hatte, den Verlag, sondern auch den Druck zu übernehmen. Ich bot alle meine Kräfte auf um mein Einführungsbüchlein zum Abschluß zu bringen. Am 6. d. M. konnte ich es nach Halle schicken. Ankommen wird es ja doch wohl, ob auch sofort in Behandlung genommen werden, bleibt bei den traurigen Zuständen die jetzt in Deutschland herrschen, zweifelhaft“ (ed. Hurch-Kerejeta, 1997, Brief 463, 310).

3 Schuchardt ließ einen Teil seiner eigenen Schriften bei der Styria in Graz drucken, aber durch etablierte Verlage vertreiben. – Zum Kostenvoranschlag der Styria vgl. HSA, Brief 07866.

4 Die 2. erweiterte Aufl. erschien 1928.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 07861)