Georg Hirth an Hugo Schuchardt (03-04757)
von Georg Hirth
an Hugo Schuchardt
02. 05. 1871
Deutsch
Schlagwörter: Publikationsvorhaben Korrekturlesen Braun, Otto
Zitiervorschlag: Georg Hirth an Hugo Schuchardt (03-04757). Augsburg, 02. 05. 1871. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6429, abgerufen am 11. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6429.
Augsburg 2. Mai 1871
Lieber Schuchardt!
Dein Belli-Artikel soll in 8, spätestens 14 Tagen zum Abdruck kommen; doch meint der Chefredakteur Dr. Braun, Kürzungen seien nothwendig.1 (Es ist ihm manches zu stark.) – Ich verlasse die Redaction und Augsburg am 15. d.Mts. Man hat uns einen förmlichen Verzicht auf die active Theilnahme am politischen Parteileben zugemuthet, worauf ich – es ist 4 Wochen her – gekündigt habe. Die Sache liegt tiefer. Es sind unglückselige Verhältnisse in der Redaction, ich bin heilfroh, aus dieser Hölle heraus zu kommen. Was Deinen Beitrag anbelangt, so rathe ich Dir häufiges Bombardiren an.
|2| Grüße Deine verehrten Eltern bestens von mir, ebenso gelegentlich Bekannte bei Reß2 u.s.w.
Meine nächste Adresse ist München, Briennerstraße 18.3 Ich gehe wahrscheinlich auf längere Zeit nach dem Elsaß, um volkswirtschaftliche Studien zu machen.4
1 Vgl. Brief 04755.
2 Nicht identifiziert.
3 Das Münchner Adressbuch 1872 vermerkt S. 229: „Hirth Gg. Dr. philos. Schriftsteller Briennerst. 8, III. Eingang. Eine Zeile tiefer ist im Adressbuch sein Bruder Rudolph Hirth du Frênes (1846-1916) vermerkt, der auch den Namen der Mutter Louise Drevelles du Frênes angenommen hatte. Der Vater war der Notar Georg Hirth.
4 Kein Nachweis.
5 Dr. phil. - Hirth hatte 1863 bei dem Ökonomen Bruno Hildebrand (1812-1878) in Jena den Doktortitel erworben.