Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (415-234)
von Hugo Schuchardt
10. 02. 1922
Deutsch
Schlagwörter: Hugo-Schuchardt-Brevier Bibliothèque de la ville Bayonne Niemeyer, Hermann Karras, Ehrhardt Meillet, Antoine Harriet, Maurice Urquijo Ybarra, Julio de Paris Schuchardt, Hugo (1922) Vendryès, Joseph (1921) Schuchardt, Hugo (1907)
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (415-234). Graz, 10. 02. 1922. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6107, abgerufen am 14. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6107.
Graz 10. II. ’22
Lieber Freund,
Meinem gedruckten Danke füge ich ein paar geschriebene Zeilen hinzu. Da Sie mich wegen des Schicksals meiner Sara-abhandlung fragen, so habe ich diese Frage an einen befreundeten Berliner Mitakademiker weitergegeben, an den eine schon vor einigen Monaten abgesandte Frage gleichen Inhaltes verloren gegangen zu sein scheint. Sobald ich Antwort erhalte, werde ich Sie Ihnen mitteilen. – Ich habe sehr viele mündliche und schriftliche Glückwünsche erhalten; auch vielerlei Gedrucktes, darunter ein H. Schuchardt Brevier, bei Niemeyer verlegt, von Karras gedruckt, sehr gut ausgestattet und das mich nicht nur erfreut, sondern auch sachlich befriedigt hat. Aus Paris bekam ich eine Postkarte von vier Personen (Raymond # usw.) unterzeichnet mit der Adresse Rue Claude Bernard 64. Wohl Schweizer Romanisten? Vendryès hat mir sein Langage geschickt; von wem das Journal de Psychologie XVIII, 8-9 |2| (Ps. du Langage) stammt, weiß ich nicht, wahrscheinlich von Meillet, der den ersten Artikel verfaßt hat und meinen darin erwähnt. – Ihre Erklärung von iratze ist durchaus zulässig; aber muß man davon ausgehen? Sie hat den Nachteil daß sie mit einem Unbekannten rechnet: ira. Anderseits läßt sich gegen hiretze (so Harriet) für filice so wenig einwenden, wie gegen saretz, saratz und für salice. Das –tze Baum wurde hineingedeutet und konnte abgeworfen werden; wie es in publiertze „superabundiert“. Was iñastor anlangt, so werde ich versuchen ihm auf die Spur zu kommen. – Urquijo schrieb mir vor einiger Zeit aus Burgos, indem er die Unvollkommenheiten im Druck meines Aufsatzes bedauerte. Ich werde sobald der Trubel infolge des Geburtstagsfestes vorüber ist, mich wieder ernstlich mit den iberischen Inschriften beschäftigen, um festzustellen, wie weit heutzutage unser Wissen oder Nichtwissen geht.
Mit herzlichem Gruß
Ihr
H. Sch.
Von der Bayonner Bibliothek kommt eine Anfrage wie sie sich ein Exemplar meiner Iber. Dekl. verschaffen könnte; ich weiß nicht, ich selbst habe keines mehr übrig. Ich werde aber versuchen, es zu bekommen.
Von diesem Korrespondenzstück ist derzeit keine digitale Reproduktion verfügbar.