Hugo Schuchardt an Emilio Teza (18-ST11)

von Hugo Schuchardt

an Emilio Teza

Graz

21. 06. 1888

language Deutsch

Schlagwörter: Pantunlanguage Malaiisch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Emilio Teza (18-ST11). Graz, 21. 06. 1888. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2018). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.6080, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.6080.


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Graz, 21 Juni 88

Verehrter Freund,

Der Inhalt einer Korrespondenzkarte – Ihrem Geschmacke gemäss – in einem Briefe!

Ich danke bestens – bedaure herzlich Sie nicht in Bologna gesehen zu haben.1

Den Plan eine ausführlichere Arbeit über die Pantuns zu machen (als Einleitung zu einer Sammlung solcher in malaio-portugiesischer Sprache), den ich schon vor Jahren hegte, habe ich nun wieder auf- |2| genommen.2 Ob ich dazu komme ihn zu verwirklichen, steht dahin; ich kann ja nur in den verhältnismässig kurzen Zeiträumen arbeiten welche die Unterbrechung meines neurasthenischen Lebenslaufes darstellen. Immerhin möchte ich Sie, der Sie gerade auch auf malaischem Gebiete so bewandert sind, bitten, mich aufmerksam zu machen, wenn Ihnen hinsichtlich der angegebenen Materie etwas Besonderes aufstösst*) Die Pantuns sind oft recht schwer zu verorten.

Herzlichst grüssend

Ihr ergebenster

Hugo Schuchardt

*Ich habe schon eine ziemlich reichhaltige Litteratur.


1 Schuchardt hielt sich im Juni 1888 einige Tage in Bologna auf.

2 Das Pantun (Pantum) ist eine ursprünglich mündliche Gedichtform des Malaiischen. Im Allgemeinen handelt es sich um vier Vierzeiler mit Kreuzreim. Es wurde insbesondere von den französischen Symbolisten nachgeahmt. Eine zusammenhängende Arbeit Schuchardts zum Pantun (Pantum) ist nicht nachweisbar, allerdings ist sie mehrere Jahre lang Gegenstand seiner Korrespondenz mit unterschiedlichen Briefpartnern.

Faksimiles: Biblioteca Nazionale Marciana - Fondo Teza (Sig. ST11)