Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (107-04106)

von Gustav Gröber

an Hugo Schuchardt

Straßburg

14. 05. 1899

language Deutsch

Schlagwörter: Englischsprachige Literatur Zeitschriftenbeitrag Wortregister (Zeitschrift für romanische Philologie)language Portugiesisch (Daman) Schuchardt, Hugo (1899) Schuchardt, Hugo (1899)

Zitiervorschlag: Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (107-04106). Straßburg, 14. 05. 1899. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5924, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5924.


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[Poststempel: STRASSBURG (ELSASS) 14-5-99]

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Lieber Freund.

Lieber Freund. Besten Dank für Brief und Miscellen.1 Den Index zu Ihren Etymologien2 dachte ich mir so, daß er wenigstens die romanischen Wortformen enthielte. Die beigefügte Seitenzahl zeigte die Stelle an, wo die Belehrung über das Etymon und seine Entwicklung zum rom. Wort gegeben ist. Man geht dann vom Bekannten zum Gesuchten über. Der Index der Rom. Ztschr. kann bei Ihrem Beitrag im letzten Heft auch nicht anders verfahren; die von Ihnen auf S. 193 besprochenen Wörter3 werden im Bandindex sämtlich verzeichnet werden müssen. Über Ihre Darlegungen in methodischer Hinsicht wird man bei Benutzung Ihrer Abhandlungen nicht hinwegsehen können, wenn man sie selbst nur vom Index aus benutzen wollte; der Benutzer wird doch nach Ihren Gründen, Ihrer Beweisführung und Ihren damit verbundenen Erörterungen fragen, wenn er sich überzeugen will von der Richtigkeit Ihrer Ansichten betr eines Wortes. Andere werden die Abhandlung am Anfang anfangen und sich mit Ihren Darlegungen zuerst vertraut machen, und je mehr sie davon überzeugt werden, um so mehr werden sie genöthigt sein, für es, weil es gelten kann, sich auf Sie einmal zu berufen, sei es, um dem Gedächtnis eine Stütze zu verschaffen, die roman. Wörter, die Sie besprechen, in ihre lexikalischen Collectaneen einzutragen – aber dieser Mühe werden die meisten gern vom Verfasser überhoben zu sein wünschen, ein berechtigter Wunsch, meine ich auch in Ihrem Interesse, da Niemand dann eine Antwort hat, wenn er Sie nicht erwänt.

GGröber.

Mit herzl. Gruß Ihr
GGröber.


1 Vermutlich sind mehrere kleinere Beiträge Schuchardts gemeint, die im XXIII. oder auch XXIV. Bd. der ZrP erschienen sind.

2 Schuchardt, „Romanische Etymologieen II“, SB d. Wien. Ak. 141, III, 1899, 1-222. Es gibt zwar keinen eigenen Index, aber ein ausführliches Inhaltsverzeichnis (220-222), das aber Gröbers Ansprüchen nicht genügt.

3 Schuchardt, „Zum Iberischen, Romano-baskischen, Ibero-romanischen“, ZrP XXIII, 1899, 174-200.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 04106)