Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (096-04095)
von Gustav Gröber
an Hugo Schuchardt
12. 07. 1898
Deutsch
Schlagwörter: Karras-Verlag Semantik Druckwesen Zeitschrift für romanische Philologie Schuchardt, Hugo (1898)
Zitiervorschlag: Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (096-04095). Straßburg, 12. 07. 1898. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5913, abgerufen am 16. 10. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5913.
[Poststempel: STRASSBURG (ELSASS) 12-7-98]
Lieber Freund.
Ich habe in der Erinnerung, daß Sie mir noch einen Nachtrag zu den für RZts XXII, 3 bestimmten Miscellen gesandt haben, für den ich die Aufnahme jedenfalls hinter den Miscellen in Aussicht stellte (Sie empfahlen den Umschlag dazu zu verwenden), wenn es sich mit dem Satz nicht so einrichten ließe, daß der Nachtrag Platz bei Ihrem Artikel zur Wortgeschichte fände. Eben erhalte ich das neue Zeitschriftheft u vermisse jenen Nachtrag. Ich erinnere mich auch, daß ich vergeblich von Karras1 eine Korrektur erwartet habe und nicht umhin konnte mich zu wundern, daß mir Ihre Correktur nicht für Ertheilung des Imprimatur zuging. Was ist aus der Miscelle geworden? Sie bezog sich meines Wissens auf eine Versform, die Ihnen Jemand in den Inschriften nachgewiesen hatte.2 Abgesehen davon daß ich bedauern würde, wenn Ihr Artikel nicht zur Zeit, wo Sie es wünschten, bei völlig ausreichendem Platz in der RZts auf S. 402 gedruckt wäre, muß ich befürchten, daß hier vielleicht Beseitigung eines Ms.s durch den Drucker vorliegt, der die kleine Mühe scheute in der Bleiform vor dem Druck des Bogens noch eine Änderung vorzunehmen. Ich möchte gegen solches eigenmächtige Verfahren in Halle protestieren, wenn meine Befürchtung richtig ist, u. bitte daher um eine Äußerung darüber, ob mich meine Erinnerung täuscht oder nicht.
Mit herzl. Gruß
Ihr
GGröber
[am Rand: 12./7.98]
1 Erhardt Karras, Verlagsdruckerei in Halle, vgl. Lfd.Nr. 075-04074.
2 Es handelt sich um Schuchardt, „4. Rugidus“, ZrP XXII, 532 („Nun kommt es mir in einer alten Inschrift zu Gesicht welche, in kursiven Zügen, auf dem Boden eines in der Nähe von Debelo Brdo gefundenen und im Museum zu Sarajewo aufbewahrten Thongefässes steht. Der Güte E. Bormanns verdanke ich die Inschrift in Photographie und in Abdruck […]“).