Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (067-04065)

von Gustav Gröber

an Hugo Schuchardt

Ruprechtsau

17. 03. 1887

language Deutsch

Schlagwörter: Grundriss der romanischen Philologie Zeitschriften-Beitrag Reisen Gesundheitlanguage Albanischlanguage Latein Trübner, Karl Ignaz Gröber, Gustav (Hrsg.) (1888)

Zitiervorschlag: Gustav Gröber an Hugo Schuchardt (067-04065). Ruprechtsau, 17. 03. 1887. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5866, abgerufen am 28. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5866.


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Ruprechtsau-Straßburg i/ E
17.3.87

Lieber Freund,

Herr Trübnerwar einige Tage von hier abwesend, sodaß ich ihm den Inhalt Ihres Briefes nicht sogleich mittheilen konnte. So ungern wir auf Ihren Beitrag zum „Gr.“ verzichten, so ist doch vor allem Ihr Befinden eine unübersteigliche Schranke für unserer Wünsche und Bitten Erfüllung, und wir können uns nur damit trösten, daß Sie uns vielleicht in die Lage versetzen nach Ihrer Heimkehr möglicherweiise den Käufern des „Grdß“ den Creolischen Abschnitt nachzuliefern. 1 ½ Jahre werden ja wenigstens noch über der Vollendung des Buches vergehen; Ihre Studien führen Sie ja wohl in der Zwischenzeit einmal zum Creolischen zurück und es fällt dann der Artikel für uns ab. Ich werde mich im Vorwort des 1. Bandes etwa in dem Sinne bez. desselben äußern, daß ich dem Leser mittheile, daß wir die Genugthuung haben ihm an Stelle des Creolischen Abschnittes, dessen rechtzeitiger Eingang im Ms. durch das Befinden und eine längere Reise des Verf. verhindert wurde, eine Darstellung des Verhältnisses der lat. Wörter etc. des Albanesischen zum Lateinischen bieten zu können.1

Ich denke, daß Sie mit einer derartigen Form einverstanden sein werden.

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Es bleibt mir nur zu wünschen übrig, daß Sie dem „Grdß“ Ihr Interesse bewahren und ihm ein freundl. Wort gönnen, wo immer dazu Gelegenheit sich findet.

Und nun, gute Reise und fröhliche Heimkehr!2 Wir fallen wieder in den Winter zurück. Sie werden sich nach dem südlichen Frühling sehnen.

Mit bestem Gruße

Ihr ergebenster

GGröber.


1 Das „Vorwort“ (Grundriß I, 1888, v-vii) enthält keinen expliziten Hinweis auf Schuchardt, doch heißt es: „Manche Gelehrte des In- und Auslandes, die man neben ihnen [= Vertreter der romanistischen Forschung] vermissen kann, und für die, öfter als ihm erwünscht war, der Unterzeichnete das Wort ergreifen musste, hielt nun Krankheit oder anderweite Verpflichtung ab, das auch von ihnen willkommen geheissene Unternehmen durch Ausführung eines Teiles der Arbeit zu unterstützen“ (v). – Zum Albanesischen vgl. Lfd.Nr. 063-04061.

2 Für dieses Jahr sind Reisen Schuchardts nach Mailand (März), Montpellier / Toulouse (März-Mai), Sare (Département Basses Pyrénées), (Mai-Juli) und Genf (November) belegt. In Sare betrieb Schuchardt baskologische Studien.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 04065)