John Rhys an Hugo Schuchardt (13-09519)
von John Rhys
an Hugo Schuchardt
Unbekannt
Unbekannt
Kymrisch
Schlagwörter: Rhys, Myfanwy Schuchardt, Hugo (1886) Schuchardt, Hugo (1874)
Zitiervorschlag: John Rhys an Hugo Schuchardt (13-09519). Unbekannt. Hrsg. von Dagmar Bronner, Belma Mahmutovic, Verena Schwägerl-Melchior und Markus Wursthorn (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5693, abgerufen am 30. 04. 2025. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5693.
Anwyl Gyfaill,1
Gwnaeth eich llythyr at Fyfanwy lawer o δyfyrwch i ni: y mae yn dyweyd ei bod hi yn rhy ieuangc i ohobu a bechgyn o broffesoriaid o’r Almaen eto; ond y cewch glywed oδiwrthi pan fyδ wedi dyfod dipyn yn fwy hyδysg yn yr iaith Gymraeg: nid yw hi fawr o Gymraes eto meδai hi.
Yr oeδ yn δa iawn genym δeall eich bod yn teimlo yn well ar ol gadael glan y mor: ond drwg iawn genym weled cymaint o wlaw |2| ac o arwyδion gwlaw. Pan y mae hi yn tebygu i wlaw yma y mae yn sicr o fod yn gwlawio hen wrageδ â ffyn yn y Bala. Gyda golwg ar wlaw y mae ganδynt hen air yn Sir Aberteifi fel hyn
Mae’n bwrw gwlaw allan
Mae’n hinδa yn ty
Mae Siani Gaerfyrδin
Yn nyδu gwlan du.
A all fod rhywbeth Indo-Germanaiδ yn yr rhigwm hwn?
Mi a yraf yr erthygl o’r Romania i Mr. Peter ond byδ arnaf ei heisieu yn ol gan fy mod yn bwriadu gwneuthur |3| defnyδ o honi. Paham y mae erthygl yn fenywaiδ yr ydwyf yn methu dyfalu: a fedrwch chwi?
Y mae meistres yn cofio atoch yn garedig a minnau hefyd: byδwch gystal a’n cofio at Mr. a Mrs. Peter
Yr Eiδoch
yn serchog
John Rhys
Übersetzung
Lieber Freund,
Ihr Brief an Myfanwy bereitete uns große Erheiterung: Sie sagt, dass sie noch zu jung ist, um mit Professorenknaben aus Deutschland zu korrespondieren, aber Sie werden von ihr hören, wenn sie etwas mehr Fortschritte in der kymrischen Sprache gemacht haben wird: sie sei noch keine große Waliserin, sagte sie.2
Wir haben uns sehr gefreut zu erfahren, dass Sie sich besser fühlen, seit Sie die Küste verlassen haben, aber wir bedauern es sehr, so viel Regen und Anzeichen von Regen zu sehen. Wenn es hier nach Regen aussieht, dann schüttet es in Bala gewiss in Strömen.3 Was Regen anbelangt, haben sie in Cardiganshire folgendes Sprichwort:
„Draussen regnet’s,
Im Haus ist schön Wetter,
Jenny von Caerfyrddin
Spinnt schwarze Wolle.“4
Kann irgendetwas Indogermanisches in diesem Reim sein?
Ich werde den Artikel aus der Romania an Mr. Peter schicken,5 doch ich brauche ihn zurück, denn ich beabsichtige, ihn zu verwenden. Warum erthygl [Artikel] femininum ist, vermag ich nicht zu erklären: vermögen Sie es?
Die „Gebieterin“ grüßt Sie lieb und auch ich: Seien Sie so gut und richten Sie unsre Grüße an Mr. und Mrs. Peter aus.
Herzlich
Ihr
John Rhys
1 [1] Aufgrund des Inhalts muss der vorliegende Brief wohl im Spätseptember oder Frühoktober des Jahres 1875 geschrieben worden sein, während Schuchardt sich in Bala aufhielt, nachdem er die Familie Rhŷs besucht hatte. Für eine Schilderung seines Aufenthalts in Rhyl siehe Schuchardt (1886: 365–369), für den Aufenthalt in Bala und Umgebung siehe Schuchardt (1886: 371–385).
2 Womöglich ist mit Cymraes hier 'Kymrischsprecherin' impliziert. Schuchardt verwendet für Cymraes den heute unüblichen Begriff 'Kymrin'.
3 Y mae yn gwlawio hen wrageδ â ffyn lautet wörtlich übersetzt 'es regnet alte Frauen mit (Geh)Stöcken' (vgl. auch Schuchardt 1886: 374).
4 Zitiert nach Schuchardt (1886: 379). Caerfyrddin ist der kymrische Name von Carmarthen.
5 Bei dem „Artikel aus der Romania“ dürfte es sich um die in Brief Nr. 6 (vom 26.Oktober 1874) erwähnte Abhandlung Schuchardts über die Anlautmutationen in romanischen Sprachen handeln. Zu John Peter siehe Brief Nr. 9 (vom 1. August 1875).