Hugo Schuchardt an Friedrich Kluge (60-HSFK_10) Hugo Schuchardt Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.5661 60-HSFK_10 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Deutschland Baden-Württemberg Freiburg im Breisgau Universitäts-Bibliothek Freiburg i.Br. HSFK_10 Hugo Schuchardt Papier Brief 4 Seiten Graz 1918-09-21 Frank-Rutger Hausmann 2017 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Friedrich Kluge Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1918-09-21 Friedrich Kluge Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Friedrich Kluge Korrespondenz Etymologie Reflexion über Forschung Sprachwissenschaft (Reflexion) Spinnen und Weben Sprachkontaktforschung/Kontaktlinguistik Entlehnung Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Universitäts-Bibliothek Freiburg i.Br. (NL 25/260). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Universitäts-Bibliothek Freiburg i.Br. (NL 25/260). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Universitäts-Bibliothek Freiburg i.Br. (NL 25/260). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Universitäts-Bibliothek Freiburg i.Br. (NL 25/260).
Graz, 21 Sept. 1918Original Freiburg, UB NL 25/260, Nr. 10. Lieber Freund,

Unsere KartenSchuchards Karte ist nicht erhalten. haben sich gekreuzt. Sehr überrascht hat mich daß Ihr Ohr durch das Gezisch von tierisch, viehisch, schweinisch, wölfisch, hündisch, weibisch, kindisch, schurkisch, bübisch, diebisch, tückisch, hämisch, spöttisch, höhnisch usw. nicht zu ungunsten von völkisch gestimmt wird. Es gibt ja kaum ein paar anständige zweisilbige Adjektive auf –isch – nur solche kommen ja als Vorbilder in Betracht – von den geographischen und ethnographischen Eigennamen abgesehen, aber völkisch kann nicht den Eigennamen gleichgesetzt werden. Was übrig bleibt ist ganz vereinzelt und leicht auf besondere Weise zu erklären (z.B. konnte man von Seele doch nicht wohl seel-lich bilden). Gegen volklich liegt, so viel ich wüßte, kein einziger Grund vor. Doch alles das bemerke ich vorderhand nur deshalb damit Sie nicht Ihrerseits erstaunt sind wenn ich – es wird wohl erst in ein paar Monaten (aber durchaus nur nebenbei) ans Licht treten u. sehr nachdrücklich mich gegen das Wort völkisch ausspreche. Ich hatte H. von PfisterVgl. Schuchardt an Kluge, Brief 13 ( 57-HSFK_13). in seiner Jugend oberflächlich gekannt, er war Offizier in Gotha, hielt sich aber von seinen Kameraden etwas abgesondert, galt ihnen als etwas verschroben, er studierte ihnen wohl zu viel. Ich erinnere mich seiner noch, er war rothaarig und färbte sich wohl die Haare zu irgend einer Zeit; unter seinen Kameraden wurde das Wort: heute rot, morgen schwarz auf ihn angewendet. Von seinen schriftstellerischen Leistungen ist Ihnen gewiß die eine und die andere bekannt. Pogatscher Vgl. Lfd.Nr. 45-05620. sagte mir, er habe eine altertümelnd-manierierte Schreibweise gehabt.

Ich sende Ihnen heute mein Heft: Die romanischen Lehnwörter im Berberischen [es handelt sich nur um die altromanischen, nämlich die lateinischen], es ist wie ich Ihnen schon sagte, nur eine formale Gegengabe. Vgl. Schuchardt an Kluge, Brief 13 (57-HSFK_13). Für Germanisten ist sehr wenig darin. Eine Frage: ob Matte nicht romanischen Ursprungs sein könnte (81,4). Ein Nachweis: –  bergen (ohne männl. u. weibl. Artikel) Schober (32f.), wohl durch die Romanen gebracht, oder durch die Vandalen? Unwahrscheinlich aurz usw. = Ferse! Onomatopoetisch verwandt Kranich mit gleichbed. arab. γurnūk berb. γernug. Naturlaute (36ff.) baubau, kuku daher unser gucken (vgl. 76f.). Einen Index konnte ich nicht mehr dazu machen; ich mußte die Sache möglichst noch zu Ende führen.

Mit herzlichem Grüßen und Wünschen Ihr getreuer HSchuchardt