Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (52-05627)
von Friedrich Kluge
an Hugo Schuchardt
18. 10. 1916
Deutsch
Schlagwörter: Erster Weltkrieg Kriegsdienst Gesundheit Postwesen Jud, Jakob
Zitiervorschlag: Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (52-05627). Freiburg im Breisgau, 18. 10. 1916. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5653, abgerufen am 21. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5653.
Verehrter Kollege!
Eben schreibt Prof. Jud. Ich bin gerne bereit, die Überweisung einer Sendung an Jud von hier aus zu übernehmen, so weit es angängig u. durchführbar ist.1 Ich werde es beschleunigen, so gut ich kann, kann aber natürlich für die jetzigen Zeitverhältnisse keine Garantien für schnelle Erledigungen übernehmen. Hoffentlich fühlen Sie sich gesundheitlich guter Dinge. Wir alle leiden unter dem schweren Druck. Mein Sohn liegt verwundet in Hannover im Lazarett; er hat sich eine Schenkelwunde in den Kämpfen an der Somme geholt.
|2| Meine Arbeit schreitet langsam voran, sie wird immer mühseliger u. tifteliger,2 hat aber viel chronologische Ergebnisse. Gesundheitlich bin ich zufrieden.
Für heute die herzlichsten Wünsche für dauerndes [?] Wohlergehen.
In alter Verehrung
Ihr getreuer
Kluge
1 Wie man einem Brief Leo Spitzers vom 9.10,1916 an Schuchardt entnehmen kann, gab es Schwierigkeiten mit dem Postverkehr zwischen der Schweiz und Österreich, die durch Einschaltung von Jud offenbar umgangen werden konnten (vgl. Spitzer an Schuchardt, Lfd.Nr. 34-10796).
2 Meist „tiftelig“, Nf von „tüftelig“, i.S. von „schwierig, große Genauigkeit verlangend“.