Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (38-05613)
von Friedrich Kluge
an Hugo Schuchardt
07. 02. 1912
Deutsch
Schlagwörter: Gesundheit Bitte um wissenschaftliche Meinung
Zitiervorschlag: Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (38-05613). Freiburg im Breisgau, 07. 02. 1912. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5639, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5639.
Verehrter Herr Kollege!
Unter den Einflüssen Ihrer vulgärlat. Arbeiten und Entdeckungen steht auch meine Lehnwörterliste in der altgerm. Vorgeschichte, deren 3. Aufl. jetzt in den Druck geht.1 Vielleicht finden Sie Zeit, meine Liste einmal darauf hin durchzugehen, ob bei einzelnen mir jetzt nicht gegenwärtigen Fällen speziell auf Ihre Arbeit hinzuweisen wäre. Vielleicht finden Sie auch Nachträge zu machen, für die ich Ihnen im Voraus dankbar wäre. Ich habe manche Zeitschriften in den letzten 10 Jahren außer Acht lassen müssen, seitdem ich auf die eigenen Augen verzichten mußte. Es ist ein sehr mühseliges Arbeiten gewesen.
|2| Hoffentlich sind Sie mit guter Gesundheit in das neue Lebensjahr eingetreten!
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen
Ihr verehrungsvoll ergebener
Kluge
1 Kluge, Urgermanisch. Vorgeschichte der altgermanischen Dialekte, 3. verb. u. verm. Aufl., Straßburg 1913 (Grundriss der germanischen Philologie, 2). Ab S. 18 werden die lateinischen Lehnbeziehungen behandelt, auf S. 30 gefolgt von „Griechische Beziehungen“, S. 35 „Altslavische Beziehungen“, S. 45 „Dunkle Lehnbeziehungen“. Schuchardt wird nicht besonders erwähnt (einmal zit. S. 25), obwohl er Verbesserungen vorgeschlagen hat (vgl. Lfd.Nr. 39-05614). Ansonsten ist zu sagen, dass dieser Kluge’sche Grundriss ein Muster an Klarheit und zugleich Gelehrsamkeit ist, den man auch heute noch mit Nutzen und Vergnügen studieren kann!