Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (05-05587)
von Friedrich Kluge
an Hugo Schuchardt
20. 01. 1894
Deutsch
Schlagwörter: Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde Universität Freiburg (Schweiz) Reflexion über Forschung Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Fischereigeräte Baskisch
Venedische Dialekte Uhlenbeck, Christian Cornelius Schuchardt, Hugo (1894)
Zitiervorschlag: Friedrich Kluge an Hugo Schuchardt (05-05587). Freiburg im Breisgau, 20. 01. 1894. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5606, abgerufen am 24. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5606.
Verehrter Herr Kollege!
Bask. uniki als grundlage für cuniculus ist 1892 oder 3. in der ndl. Tijdschrift voor ndl. Taal- en Letterkunde von Uhlenbeck (der auch im letzten heft der Beiträge baskisches hat) behauptet worden1; ich habe im augenblick das heft verlegt oder verliehen, so daß ich Ihnen das genaue zitat nicht senden kann.2 – Es freut mich sehr, daß Sie dem EtWb. etwas aufmerksamkeit zu widmen versprechen; es wird der sache zu gute kommen. Hofftl. kann ich für eine neue auflage manches einarbeiten, was Sie bringen. Ihr archiater im Bask.3 kam zu spät. Das ist mir für später willkommen u. hofftl. viel weiteres dazu. ich habe die lat. lehnmaterialien im deutschen durch neue beobachtungen vermehren können in der letzten zeit u. hoffe mir das ganze einmal zu verarbeiten. villeicht kann ich in den ostferien [sic] etwas zusammenhängendes liefern. natürlich könnte eigtl. nur ein romanistisch geschulter u. kenntnisreicher mann die sache abmachen, aber es ist nun leider so daß die germanisten keine romanisten sind u. die romanisten keine germanisten. Hofftl. kommen Sie bald einmal wieder nach Freiburg.
Mit besten empfehlungen
ergebenst
Ihr
F. Kluge
Freiburg i. B.
1 C.C. Uhlenbeck, „Konijn“, Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde 11, 1892 , 201: „Het is algemeen bekend dat ons woord konijn van lat. cuniculus afkomstig is, welks oorsprong evenwel niet is aangetoond. Men vermoedt, dat wij met een Iberisch woord te maken hebben, daar de Romeinen het dier uit Spanje leerden kennen. In het hedendaagsche Guipuzcoaansch heet het konijn unchi, welke vorm een diminutivum van een woord * un of *uni is. Dit *un, * uni kan zeer wel uit *kuni ontstaan zijn, daar de k aan het begin van een Baskisch woord vaak in het Labourdain tot h is geworden en in de Spaansche dialecten geheel verdwenen. Het is derhalve niet onwaarschijnlijk, dat wij in guip. un-chi een overblijfsel aantreffen van het woord, waaruit cuniculus werd ontleend“.
2 Kluge bezieht sich wohl auf Schuchardt, „Germanische Wörter im Baskischen (Zu Beitr. 18, 397-400)", Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 18, 1894, 531–534 und die Rez. von Uhlenbeck, „Nochmals die germanischen Wörter im Baskischen", Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 19(?), 1895, 326.
3 Schuchardt, ZrP 16, 1892, 521-522.