Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (240-141)

von Hugo Schuchardt

an Georges Lacombe

Graz

01. 05. 1912

language Deutsch

Schlagwörter: Protat, L. Urquijo Ybarra, Julio de Karras, Ehrhardt

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (240-141). Graz, 01. 05. 1912. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5406, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5406.


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Graz, 1.5.’12

Sehr geehrter Herr und Freund,

Ich sende eben die Korrektur an die Protats zurück. Sie war, infolge von confusión, auf dem Umweg über Barcelona in meine Hände gelangt; Urquijo hatte sie im Augenblick seiner Abreise mir zugeschickt.

Es ist so viel darin zu korrigieren gewesen daß ich fürchte Manches übersehen zu haben. Allerdings hat auch der Platz kaum gereicht.

|2| Zudem war es schwer mein Korrektursystem mit dem schon vorgefundenen französischen zu vereinigen. Das letztere habe ich mir noch nicht ganz anzueignen vermocht. Die Korrektur immer in derselben Weise anzudeuten

links: /-, /-, /-, /-

rechts: -/, -/, -/, -/

hat sein Mißliches, wenn man nämlich die Reihenfolge nicht streng beobachtet hat und noch etwas einschieben will. Ich kennzeichne daher die Korrekturstriche = / L Γ #1 #2 usw.

Die Einschaltung soll auch durch einen Strich angegeben werden: we/den, am Rand r/ bedeutet werden. Wenn ich aber den Strich ein wenig nach links oder rechts setze, so läuft der Setzer Gefahr wrden und weren zu lesen. Usw. Übrigens |3| gestehe ich daß der Satz des Artikels tsingurri3 besondere Schwierigkeiten bereitete (die s4 scheinen am Schluß ausgegangen zu sein).

Ich weiß nicht genau, bis zu welchem Punkt die Verhandlungen de Urquijo’s mit Karras gediehen sind. Ich habe an den letzteren geschrieben, aber in dem Sinne, oder vielmehr in der Erwartung daß er noch einmal an U. schreiben würde; dieser wird aber den eventuellen Brief vor seiner Abreise nicht mehr haben erhalten können. Mir liegt vor Allem daran daß man mir keine Verantwortung aufbürdet. Das habe ich U. gegenüber schon betont; aber er hat mir doch zuletzt gesagt, ich solle |4| alles Nebensächliche nach meinem Gutdünken mit Karras vereinbaren.

In der allernächsten Zeit werde ich nichts für die Revue liefern, es sei denn eine halbe oder ganze Seite welche vorderhand ganz im Allgemeinen meinen Gedanken über das e-, i- von e-gun, egon, ikusi, ikatz ausspricht.

Bitte veranlassen Sie doch durch eine Karte die Protats mir die Korrektur sobald als möglich zurückzusenden; es ist nicht unwahrscheinlich daß ich Ende Mai oder schon früher für einige Zeit verreise[.]

Mit bestem Gruß

Ihr ganz ergebener

H. Schuchardt


1 Ein verkehrtes T.

2 Ein verkehrtes T, bei dem der Querstrich nach unten gebogen ist.

3 s mit Querstrich darüber.

4 s mit Querstrich darüber.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). (Sig. 141)