Wilhelm Hein an Hugo Schuchardt (15-04518)
von Wilhelm Hein
an Hugo Schuchardt
05. 04. 1901
Deutsch
Schlagwörter: Kontaktvermittlung Universität Graz Yamasaki, Naokata Okamoto, Yanamatsu Italien
Zitiervorschlag: Wilhelm Hein an Hugo Schuchardt (15-04518). Floridsdorf, 05. 04. 1901. Hrsg. von Elisabeth Egger und Susanne Oberpeilsteiner (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.5164, abgerufen am 21. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.5164.
Printedition: Egger, Elisabeth; Oberpeilsteiner, Susanne (2016): "Ich werde mir erlauben, Ihnen am Montag, den 5. d. M., um 10 Uhr Vormittags mit meiner Frau einen Besuch zu machen und Ihnen dann die Pariser Sichel zu überreichen". Die Korrespondenz von Wilhelm und Marie Hein mit Hugo Schuchardt. In: Grazer Linguistische Studien. Bd. 85., S. 57-130.
Floridsdorf, 5. April 1901. 12h Mttg.
Verehrter Herr Hofrath!
Soeben verliess mich Dr. Yamasaki, dem ich Ihren heute eingelaufenen Brief zur Kenntnis brachte. Er hat Ihr Dankschreiben richtig erhalten; vielleicht hat er mich damals, als ich ihn fragte, nicht verstanden. Er reist in den nächsten Tagen wahrscheinlich nach Italien, kommt aber noch im April zurück. Voraussichtlich wird er den ganzen Sommer in Wien bleiben. Gestern fuhr, wie er mir sagte, Dr.med. Okamoto1 nach Graz, der dort das Sommersemester zubringen wird und Ihnen beistehen könnte.
Mit den besten Grüßen
Ihr allzeit getreuer
W. Hein
1 Yanamatsu Okamoto (1863-1945), Mediziner, studierte und lehrte an der Kaiserlichen Universität in Tokio ( Imperial University of Japan 1897: 74, 280), bevor er ab 1899 einen mehrjährigen Studienaufenthalt in Deutschland ( Staatsbibliothek zu Berlin, Ostasienabteilung) und Österreich absolvierte. Im Sommersemester 1901 belegte Okamoto an der Universität Graz Lehrveranstaltungen über Gerichtsmedizin und das Nervensystem ( Universitätsarchiv Graz, Katalog für das Sommer-Semester 1901, Außerordentliche Hörer, Nr. 46). Parallel dazu arbeitete er von 1901 bis 1902 am forensischen Institut der Universität Graz unter Institutsleiter Julius Kratter (vgl. Bachhiesl 2012: 414-424). Nach Japan zurückgekehrt, gründete er 1902 an der Kaiserlichen Universität in Kyoto das Institut für Gerichtsmedizin. Okamoto gilt als Pionier der japanischen Gerichtsmedizin ( Graduate School of Medicine and Faculty of Medicine Kyoto University o.J. ; Graduate School of Medicine, Faculty of Medicine, School of Public Health, School of Human Health Sciences o.J. ). Für eine ausführliche Biographie siehe Egger/Oberpeilsteiner (2015a) . Ob es in Graz zu einem Kontakt mit Hugo Schuchardt kam, konnte nicht festgestellt werden, im Nachlass Schuchardts befindet sich kein Hinweis dafür und auch keine Korrespondenz von Okamoto.