Ludwig Lemcke an Hugo Schuchardt (6-06380)
von Ludwig Lemcke
an Hugo Schuchardt
02. 08. 1877
Deutsch
Schlagwörter: Diezstiftung Tobler, Adolf Diez, Friedrich Storost, Jürgen (1992)
Zitiervorschlag: Ludwig Lemcke an Hugo Schuchardt (6-06380). Gießen, 02. 08. 1877. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4996, abgerufen am 05. 12. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4996.
Gießen, d. 2 Aug. 1877.1
Geehrtester Herr College!
Ihrer schätzbare Aufforderung zufolge sende ich Ihnen gleichzeitig mit diesem Schreiben durch Postanweisung meinen bescheidenen Beitrag zur Diezstiftung mit 30 Rmk. Ich habe zwar schon früher von Prof. Tobler eine Aufforderung dazu erhalten, fühle mich jedoch, in Folge des von dem genannten Herrn dabei beobachteten Verfahrens, nicht veranlaßt, die Sendung an ihn zu richten.
Daß mein Beitrag überhaupt so spät erfolgt hat seinen Grund darin, daß ich Monate lang den Versuch gemacht habe hier in Gießen, dem Geburtsorte von Diez, noch andere Beiträge zusammenzubringen, jedoch ohne Erfolg. Es liegt dies eben an den hiesigen Verhältnissen.
Mit besonderer Hochachtung und collegialischem Gruße
Ihr
ergebener
Dr. Lemcke
1 Dieser Brief ist bereits wiedergegeben von Jürgen Storost, Hugo Schuchardt und die Gründungsphase der Diezstiftung. Stimmen in Briefen, Bonn 1992 (Abhandlungen zur Sprache und Literatur; 59), 82-83. Vgl. dazu auch den Brief Mussafias an Schuchardt vom 14.6.1878 (Storost, op. cit., 96): „Das Schwierigste scheint mir in dem Umstande zu liegen, daß Lemcke u. Rieger Ihnen Beiträge geschickt haben. Sie meinten offenbar das Geld gehe nicht nach Berlin; bei der jetzigen Sachlage dürften sie vielleicht doch zu bewegen sein, ihren Beitrag von uns zurückzuziehen und ihn direct nach B. zu schicken. Das Ordnen dieser kleinen Angeleg. möge, ich bitte Sie, Ihre Sorge sein“.